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Trotz der Renaissance des Körpers in den Kulturwissenschaften erfährt man wenig darüber, wie emotionales Erleben aus sozialen Interaktionen, vor allem aus Sprechhandlungen, hervorgeht. Nicole M. Wilk geht davon aus, dass Verstehen - auch das Nachvollziehen etwa eines mathematischen Beweises - stets mit Gefühlen verbunden ist. Gefühle haben psychische Voraussetzungen, wie Wünsche oder Verdrängungen, die ihrerseits Ergebnis sozial-sprachlicher Vermittlung sind. Damit wendet sie sich gegen die Kluft zwischen Emotionen und Verstand. Mit ihrem auf Semiotik und psychoanalytischen Sprachkonzepten…mehr

Produktbeschreibung
Trotz der Renaissance des Körpers in den Kulturwissenschaften erfährt man wenig darüber, wie emotionales Erleben aus sozialen Interaktionen, vor allem aus Sprechhandlungen, hervorgeht. Nicole M. Wilk geht davon aus, dass Verstehen - auch das Nachvollziehen etwa eines mathematischen Beweises - stets mit Gefühlen verbunden ist. Gefühle haben psychische Voraussetzungen, wie Wünsche oder Verdrängungen, die ihrerseits Ergebnis sozial-sprachlicher Vermittlung sind. Damit wendet sie sich gegen die Kluft zwischen Emotionen und Verstand. Mit ihrem auf Semiotik und psychoanalytischen Sprachkonzepten beruhenden Verstehensmodell rückt sie den sozialen Charakter der leiblichen Empfindung in den Blickpunkt und damit den Zusammenhang von Gesellschaft, Ich-Bildung und Körperimago. Die Untersuchung wird veranschaulicht durch unterschiedliche Exkurse, darunter eine Spiegel-Reportage, ein Schröder-Interview und ein Ausschnitt aus Thomas Manns Dr. Faustus, die zeigen, auf welchen Ebenen Gefühle am Akt des Verstehens und der Sprachproduktion beteiligt sind.
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Autorenporträt
Nicole M. Wilk, PD Dr., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Paderborn.