Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,0, International Psychoanalytic University, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Theorie der Prokrastination, die sich nicht auf die Symptombekämpfung beschränken will, müsste umfassend angelegt sein. Kauß (2008) hat dies in ihrer literaturwissenschaftlichen Studie "Der diskrete Charme der Prokrastination" versucht und die literarische Rezeption des Phänomens unter Berücksichtigung der geistesgeschichtlichen Entwicklung des Begriffs dargelegt. Ihre These, dass Prokrastination heutzutage überwiegend als entweder negativ zu bewertende Dysfunktion oder positive Strategie aufgefasst wird, ist Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Im Laufe der Bearbeitung stand daher besonders die Frage im Vordergrund, ob Prokrastination als irrational oder rational zu verstehen ist. An diesem Spannungsverhältnis ist schließlich die Möglichkeit eines kritischen Begriffs von Prokrastination deutlich geworden, der dieses Verhältnis vermittelt. Die daran anschließenden Fragen sind unzählig und aufgrund der Komplexität des Gegenstands wird sich diese Arbeit daher darauf beschränken, einzelne Aspekte eines kritischen Begriffs herauszuarbeiten, an die sich mit weiterer Forschung anknüpfen lässt. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Erstens wird das Spannungsfeld von Rationalität und Irrationalität, in dem sich Prokrastination bewegt, beschrieben. An diese Bestandsaufnahme schließt ein psychoanalytischer Teil an, der die Schwierigkeit des Phänomens weiter erläutern soll, um mit einem eher spekulativen Teil die Aspekte eines kritischen Begriffs unter Bezugnahme auf die Kritische Theorie zu entwerfen.
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