Ein Paulus-Buch der etwas anderen Art! Die Geschichte des Christentums war im 1. Jahrhundert geprägt von den Spannungen zwischen Jesus-Anhängern aus dem Judentum und Christen aus dem Heidentum. Paulus, von Geburt Jude, der sich berufen fühlte, der christlichen Botschaft in der griechisch-römischen Welt den Weg zu bereiten, kommt eine Schlüsselfunktion in diesem Spannungsfeld zu: wollte er doch den Juden ein Jude, den Heiden ein Heide, ja „allen alles“ werden, auf dass er „einige errette“ (1.Kor 9,19ff). Wie ein Chamäleon passte er sich also seiner jeweiligen Umgebung an, um als Heidenapostel erfolgreich zu sein. Dabei schreckte er nicht einmal davor zurück, den antik-heidnischen Judenhass aufzugreifen und für seine Zwecke zu instrumentalisieren.Dieses Buch ist der Versuch, noch einmal neu auf das zu schauen, was Paulus uns literarisch hinterlassen hat. Im Blickpunkt stehen dabei die Fragen: Wie jüdisch war Paulus tatsächlich?Wie ging er mit der Bibel um? Wie weit entfernte er sich von den jüdischen Wurzeln des Evangeliums? Und was bedeutet all das für uns heute? Können wir uns als Christen, die nach der Schoa für eine so dringend notwenige Erneuerung des Christentums gearbeitet haben, dafür auch weiterhin auf Paulus berufen?