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Viele machen die weltweite Vernetzung der Wirtschaft für alles Elend auf der Welt verantwortlich von der Kinderarbeit über die Umweltverschmutzung bis hin zur anhaltenden Armut vieler Länder. Der international anerkannte Wirtschaftswissenschaftler Jagdish Bhagwati greift in diesem Standardwerk die Argumente der Globalisierungskritiker auf und entkräftet sie Zug um Zug. Er zeigt, wie die Globalisierung die Lebensbedingungen für Millionen von Menschen sogar erheblich verbessert hat.

Produktbeschreibung
Viele machen die weltweite Vernetzung der Wirtschaft für alles Elend auf der Welt verantwortlich von der Kinderarbeit über die Umweltverschmutzung bis hin zur anhaltenden Armut vieler Länder. Der international anerkannte Wirtschaftswissenschaftler Jagdish Bhagwati greift in diesem Standardwerk die Argumente der Globalisierungskritiker auf und entkräftet sie Zug um Zug. Er zeigt, wie die Globalisierung die Lebensbedingungen für Millionen von Menschen sogar erheblich verbessert hat.
Autorenporträt
Jagdish Bhagwati, geboren 1934 in Bombay, ist einer der renommiertesten Wirtschaftswissenschaftler unserer Zeit. Er lehrt an der Columbia University in New York, ist Senior Fellow im einflussreichen "Council on Foreign Relations" in Washington und hat als Freihandelsexperte unter anderem die Welthandelsorganisation sowie die Vereinten Nationen beraten. Bhagwati schreibt regelmäßig für die "New York Times", das "Wall Street Journal" und die "Financial Times" und gilt seit Jahren als heißer Anwärter auf den Wirtschaftsnobelpreis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2008

Wir müssen handeln

Politisch lässt sich im Land des Exportweltmeisters ein prima Blumentopf mit allerdings heimischen Geranien gewinnen, wenn man kraftvoll gegen die Globalisierung poltert. Urwaldrodung, Kinderarbeit und Hunger: Immer ist die Globalisierung schuld.

Jagdish Bhagwati ist Wirtschaftswissenschaftler an der Columbia-Universität in New York. Er gehört zu den führenden Handelsexperten der Welt. Sein durch Fakten gesättigtes Plädoyer für die Globalisierung macht ihn hierzulande suspekt und rückt ihn weit nach rechts in der politischen Landschaft. Er selbst ortet sich politisch links von der Mitte ein.

Sein Buch ist weder Lehrbuch über die Globalisierung noch eine Verteidigungsschrift des Freihandels im klassischen Sinne. Dafür ist der Tonfall viel zu warmherzig, dafür ist seine Bereitschaft, sich auf die Argumente der Freihandelsgegner einzulassen, viel zu groß. Dafür wirkt das ganz Werk zu entspannt. Wer das Buch liest, stellt sich Bhagwati wie einen geduldigen Lehrer vor, bei dem man sich traut, einmal Dummes zu fragen. So einen Professor hätte man sich gewünscht.

Etwas ungehalten wird er allerdings, so geht aus manchen Passagen des Buches hervor, wenn Ökonomen wie ihm das Ziel abgesprochen wird, die Armut zu besiegen. Nur glaubt er dabei nicht an zentrale Entwicklungspläne und eine Beschränkung des Handels.

Offene Gütermärkte, offene Märkte für Dienstleistungen haben positive Auswirkungen. Für offene Kapitalmärkte gilt das nach seiner Ansicht allerdings, das sei am Rande erwähnt, nicht. Denn ein Unfall im Finanzsystem kann zu einem Flächenbrand führen, ein Güterproduzent geht schlimmstenfalls bankrott.

Ja, es gibt Verlierer der wirtschaftlichen Entwicklung. Und ein Wohlfahrtsstaat muss sicherstellen, dass die Menschen im Fall der Fälle nicht ins Nichts rutschen. Was aber nichts hilft, ist "Antiglobalisierung". "Wir brauchen offene Ökonomien, um all die Vorteile zu haben, die Offenheit nach sich zieht." Dabei geht es Bhagwati nicht nur um Wohlstand, sondern auch um die Freiheit an sich.

Er glaubt den empirischen Beweisen: Die Armut in den armen Ländern hat nach allen vorliegenden Statistiken nicht zu-, sondern abgenommen, als diese begannen, sich an der neuen Weltwirtschaft zu beteiligen. Ausländische Direktinvestitionen, auch die der multinationalen Konzerne, schaffen Beschäftigungschancen.

Die Löhne in den mit ausländischem Kapital errichteten Fabriken sind meist deutlich höher als das ortsübliche Niveau der Entwicklungs- und Schwellenländer. Deshalb sind die Arbeitsplätze dort begehrt. Die Kinderarbeit nimmt in den Schwellenländern ab, je mehr der Lebensstandard steigt. Bhagwati warnt aber davor, diesen Ländern sozial- oder arbeitsrechtliche Standards nach westlichen Maßstäben aufzudrängen; das könnte die Entwicklung zurückwerfen.

wvp.

Jagdish Bhagwati: Verteidigung der Globalisierung. Pantheon Verlag Berlin, 16,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.12.2008

Wirtschaftsbuch
Eine Chance für die Armen
Vier Jahre hat es gedauert, bis dieses schon 2004 in den USA erschienene Werk ins Deutsche übersetzt wurde. Ganz so schnell wie die Gegner der Globalisierung fürchten, scheinen die globalen Prozesse doch nicht immer abzulaufen.
Jagdish Bhagwati, der 1934 in Bombay geborene Ökonomie- und Politikprofessor der Columbia University und langjährige Anwärter auf einen Nobelpreis, will nachweisen, dass die Globalisierung „ein menschliches Antlitz” habe. Es werde nur nicht erkannt, meint er. In seinem Buch, das zwischen strenger Wissenschaftlichkeit und heiterer Formulierung schwankt, kann der glühende Verfechter der Globalisierung nicht alle Einwände wegwischen. Die Gefahren der Globalisierung würden „übertrieben”, meint er und gibt zu: Es habe Schäden, negative Entwicklungen und Rückschläge gegeben, aber die ließen sich „mindern”. Etwa durch „Überbrückungshilfen” für Menschen, die wegen wirtschaftlicher Konkurrenz entlassen wurden. Auch das Tempo der Globalisierung sei manchmal zu hoch, so Bhagwati, es bedürfe einer „klugen Steuerung”. Überzeugend klingt das nicht.
Doch Korrekturversuche stehen nicht im Zentrum von Bhagwatis Denken. Sein Buch ist hauptsächlich eine Auseinandersetzung mit allen, die etwas gegen die Globalisierung vorzubringen haben. Sie teilt er grob in zwei Gruppen ein. Die einen seien ideologisch hartgesotten und unbelehrbar, mit ihnen sei jeder Dialog sinnlos. Die anderen aber, die dem „gigantischen Trugschluss” unterlägen, Globalisierung sei die Ursache für soziale und ökologische Missstände dieser Erde, seien vernünftigen Argumenten zugänglich. An sie wendet sich der Professor, wenn er sagt, die Globalisierung müsse bloß „erfolgreich fortgesetzt und gestaltet” werden. Darum sei es „so dringend nötig, globalisierungskritische Stimmungen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren”.
Bhagwati meint, dass Skeptiker meist in den reichen Staaten Europas und Nordamerikas Gehör finden. Dagegen würden die Bevölkerungen in den armen Ländern des Südens eher die „positive Kraft” der Globalisierung spüren und hätten „große Erwartungen”. Deshalb wäre es nötig, auf Unzufriedenheit über soziale Nachteile und auf Ängste vor Armut einzugehen und jenen Antworten anzubieten, die Demokratiedefizite, Benachteiligung von Frauen, Erosion der Gewerkschaften, Gefährdung von Kulturen oder Umweltschäden befürchten.
Bhagwati vertraut auf demokratische Prozesse zur Meinungsbildung. Am liebsten würde er die „Energie und Leidenschaft” von Nichtregierungsorganisationen zur Gestaltung der Globalisierung „nutzen”. Aber wie? Dafür hat er kein Rezept, sondern setzt „mit Zuversicht” auf die eigene Überzeugungskraft. Bhagwati träumt davon, dass Globalisierer und Kritiker „einander die Hand reichen”. Ziel solcher Partnerschaft ist „die Entwicklung und Aufrechterhaltung angemessener Kontrollmechanismen”, was – so meint er – „im öffentlichen Interesse liegt”. Unklar bleibt, ob das nur Schwärmereien sind oder ob er wirklich daran glaubt.
Dass der ehemalige Außenminister Joschka Fischer ein sieben Seiten langes Vorwort beigesteuert hat, steigert die Aufmerksamkeit für das Buch auf dem deutschen Markt. Fischer stimmt Bhagwati zu: „Bei der Globalisierung überwiegen eindeutig die Gewinner.” Er nimmt auch dessen Optimismus auf und sieht als einzigen Weg einen Interessenausgleich mit neuen, starken Institutionen, nicht zuletzt aus Sorge um den Erhalt von Stabilität und Frieden. Denn globalisiert würden nicht nur die Koalitionen, sondern auch die Konflikte, schreibt Fischer: „Die Eine Welt ist wirklich real geworden.” Helmut Lölhöffel
Jadish Bhagwati:
Verteidigung der Globalisierung. Vorwort: Joschka Fischer.
Pantheon Verlag, München 2008, 528 Seiten, 16,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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"Auf dieses Buch haben wir alle gewartet." George Akerlof, Nobelpreis für Wirtschaft

"Durch seine gewinnende und weltoffene Art beweist Bhagwati den Globalisierungskritikern, dass für Ökonomen auch andere Werte als rein wirtschaftliche zählen." Washington Post

"Ein überzeugender, kenntnisreicher und unterhaltsamer Beitrag zur Globalisierung und ihren Kritikern." Foreign Affairs