Muss man alles zeigen, alles sehen, sagen und kennen? Angesichts eines immer blinderen Vertrauens in den Nutzen von Wissen und Information und entgegen der scheinbar unabweisbaren Forderung nach Transparenz auf allen Gebieten, verteidigt Anne Dufourmantelle das Geheime, das Verborgene, das Ungewusste und Rätselhafte als unverzichtbare Ressource menschlicher Existenz. Ebenso behutsam wie eindringlich entwirft sie Elemente einer Ethik des Geheimnisses im Spannungsfeld von gesellschaftlicher Kontrolle und privater Sphäre jedes Einzelnen.
Anne Dufourmantelles Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für das Geheimnis als Schutzmauer des Eigenen und lebenswichtige Quelle innerer Freiheit sowie ein Manifest für ein noch nicht entzaubertes Wissen als notwendiger Horizont einer umfassenderen Wahrheit.
Anne Dufourmantelles Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für das Geheimnis als Schutzmauer des Eigenen und lebenswichtige Quelle innerer Freiheit sowie ein Manifest für ein noch nicht entzaubertes Wissen als notwendiger Horizont einer umfassenderen Wahrheit.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Moritz Rudolph lernt das Geheimnis wieder zu lieben mit diesen vierzig Miniaturen der französischen Philosophin und Psychoanalytikerin Anne Dufourmantelle. Ihren Heidegger im Gepäck blickt die Autorin in das Verborgene von zeitgenössischen Phänomenen wie Instagram, GPS oder Whistleblowern, persönlich, aber auch stets dem "Weltgeheimnis" auf der Spur, erkennt der Kritiker. Macht und Risiken von Geheimnissen lernt Rudolph hier ebenso kennen wie deren "Zauber". Bei Dufourmantelles Kritik an Überwachungsgesellschaft und Transparenz-Zeitalter geht der Rezensent mit, ihre Hoffnung auf das Überleben des Geheimnisses teilt er gern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dufourmantelles Essay hat eine seltsame Eigenheit: Je genauer man ihn liest, desto stärker entzieht er sich, ganz so, als hätte er ein verborgenes, geheimes Zentrum, als verschließe er sich der totalen Transparenz.« Marlen Horback, taz