O Jahrhundert! O Wissenschaft! Es ist eine Lust zu leben!
Dieser emphatische, vielzitierte Ausruf findet sich in dem denkwürdigen Brief, den Ulrich von Hutten am 25. Oktober 1518 an den Nürnberger Ratsherren und Gelehrten Willibald Pirckheimer (1470-1530), einem der namhaftesten Vertreter des deutschen Humanismus, sandte. Dass Pirckheimer nicht nur ein adelsstolzer streitbarer Bürger war, der tatkräftig die Sache der Nation verfocht, sondern auch die Feder brillant und mit ironisch-philosophischem Witz und Hintersinn zu führen wusste, davon legt seine Apologia seu Podagrae laus beredsames Zeugnis ab. Den Anlass für das vermeintliche Selbstlob der Gicht lieferte ihm die eigene Krankheit, die ihm seit 1512 zu schaffen machte und ihn bis zum Tode nicht mehr verließ. Mit deren Selbstlob treibt er sein bitterböses Spiel. Der Text parodiert die Verteidigungsrede alten griechischen Typs, wo der Angeklagte nicht von einem Anwalt vertreten wird, sondern (wie einst Sokrates) seine Sache selbst führt.
Der Latinist Wolfgang Kirsch hat das Kunststück zustande gebracht, den lateinischen Text pointiert und mit feinsinniger Eleganz ins Deutsche zu übertragen. So vermag er es auch, mit filigraner Treffsicherheit dem listigen Geist Pirckheimers auf die Spur zu kommen und dem heutigen Leser ein Vergnügen besonderer Art zu bereiten.
Aufgenommen in diese bibliophile Ausgabe wurde auch Pirckheimers Elegie auf den Tod Albrecht Dürers, die in neuer deutscher Nachdichtung vorliegt. Pirckheimer nennt Dürer, der am 6. April 1528 in Nürnberg verstarb, seinen liebsten Freund - eine ergreifende Totenklage von dichterischer Größe.
Dieser emphatische, vielzitierte Ausruf findet sich in dem denkwürdigen Brief, den Ulrich von Hutten am 25. Oktober 1518 an den Nürnberger Ratsherren und Gelehrten Willibald Pirckheimer (1470-1530), einem der namhaftesten Vertreter des deutschen Humanismus, sandte. Dass Pirckheimer nicht nur ein adelsstolzer streitbarer Bürger war, der tatkräftig die Sache der Nation verfocht, sondern auch die Feder brillant und mit ironisch-philosophischem Witz und Hintersinn zu führen wusste, davon legt seine Apologia seu Podagrae laus beredsames Zeugnis ab. Den Anlass für das vermeintliche Selbstlob der Gicht lieferte ihm die eigene Krankheit, die ihm seit 1512 zu schaffen machte und ihn bis zum Tode nicht mehr verließ. Mit deren Selbstlob treibt er sein bitterböses Spiel. Der Text parodiert die Verteidigungsrede alten griechischen Typs, wo der Angeklagte nicht von einem Anwalt vertreten wird, sondern (wie einst Sokrates) seine Sache selbst führt.
Der Latinist Wolfgang Kirsch hat das Kunststück zustande gebracht, den lateinischen Text pointiert und mit feinsinniger Eleganz ins Deutsche zu übertragen. So vermag er es auch, mit filigraner Treffsicherheit dem listigen Geist Pirckheimers auf die Spur zu kommen und dem heutigen Leser ein Vergnügen besonderer Art zu bereiten.
Aufgenommen in diese bibliophile Ausgabe wurde auch Pirckheimers Elegie auf den Tod Albrecht Dürers, die in neuer deutscher Nachdichtung vorliegt. Pirckheimer nennt Dürer, der am 6. April 1528 in Nürnberg verstarb, seinen liebsten Freund - eine ergreifende Totenklage von dichterischer Größe.