Unterwegs in Fels und Eis
Dieses Buch porträtiert die zierliche Frau, die mit unglaublicher Willenskraft, Energie und Geschick rasch in die kleine Riege der weltweiten Spitzen-Kletterer aufstieg. Atemberaubende Fotostrecken zeigen Ines Papert, die viermalige Weltmeisterin im Eisklettern, in Eiswänden, an Felsüberhängen, auf Expeditionen - eine Frau auf dem Weg nach ganz oben, die aber auch die stillen Momente liebt und die es nach jedem Abenteuer genießt, zu ihrer Familie zurückzukehren. Die Begleittexte geben Einblick in das Leben der Extremsportlerin Ines Papert, die in einer grandiosen, aber auch oft gnadenlosen Bergwelt unterwegs ist - und genau dort ankommt, wo sie hin will.
Dieses Buch porträtiert die zierliche Frau, die mit unglaublicher Willenskraft, Energie und Geschick rasch in die kleine Riege der weltweiten Spitzen-Kletterer aufstieg. Atemberaubende Fotostrecken zeigen Ines Papert, die viermalige Weltmeisterin im Eisklettern, in Eiswänden, an Felsüberhängen, auf Expeditionen - eine Frau auf dem Weg nach ganz oben, die aber auch die stillen Momente liebt und die es nach jedem Abenteuer genießt, zu ihrer Familie zurückzukehren. Die Begleittexte geben Einblick in das Leben der Extremsportlerin Ines Papert, die in einer grandiosen, aber auch oft gnadenlosen Bergwelt unterwegs ist - und genau dort ankommt, wo sie hin will.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2012Promotion in Bildern
Ein fotografisches Porträt der Alpinistin Ines Papert
Ein Plumpsklo steht mitten in der Weite Kanadas; auf dem Plumpsklo sitzt Ines Papert und liest ein Buch. „Man rechnet ja mit allem in der Wildnis“, sagt Ines Papert, aber damit hat auch sie nicht gerechnet.
Nun hat also auch Papert, vierfache Weltmeisterin im Eisklettern, Mutter eines Sohnes und Bummlerin zwischen den Wänden, mit „Vertikal“ ihren ersten Bildband herausgebracht. Sie folgt damit den anderen Größen der Szene, denn ein monothematischer Bildband scheint im Alpinismus derzeit gleichbedeutend mit einer Promotion zu sein. Er markiert nach oft etwas flach geratenden Autobiografien einen weiteren Karriereschritt. Alexander Huber hat das mit „Free Solo“ ebenso beispielhaft vorgeführt wie Stefan Glowacz mit „Expeditionen“ oder Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits mit ihrem Achttausender-Werk ( siehe Text links ).
Dass Bildbände meist origineller, abwechslungsreicher, bunter sind als die stereotypen So-wurde-ich-Alpinist-Erzählungen, liegt in der Natur der Sache. Bergabenteuer funktionieren besser in vielen Momentaufnahmen als in Wort und Schrift, vor allem, wenn die Protagonisten selbst die Autoren sind. Dort, wo Papert klettert – in Schottlands Winterwänden, in der Arktis, an den Fassaden einer Stadt aus Eis in China – schaffen es die wenigsten hin, und die meisten wollen es auch gar nicht. Aber zumindest als Beobachter aus der Ferne möchte man dabei sein.
Das bezieht sich nicht nur auf die sportliche Leistung. „Vertikal“ entfaltet den größten Zauber dann, wenn sich der Mensch hinter der Athletin zeigt. Das geschieht oftmals auch dort, wo es ausgesprochen wenig steil zugeht. Die Plumpsklo-Szene ist so weit von der inzwischen überholten Eitelkeit und Kraftmeierei mancher Kletterer entfernt wie überhaupt möglich. Um Paperts Sehnsucht greifbar zu machen, reicht es, sie mit einem Kletterpartner durch die Zeltöffnung blicken zu lassen. Und wenn sie die Hände an einem Standplatz mit zugekniffenen Augen aneinanderreibt, verrät das mehr über Kälte und Anstrengung als all jene Bilderorgien, wo sie sich durch Steilwände und an Eiszapfen entlanghangelt.
DOMINIK PRANTL
Ines Papert: Vertikal. In den steilsten Wänden der Welt. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2012. 160 Seiten, 29,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein fotografisches Porträt der Alpinistin Ines Papert
Ein Plumpsklo steht mitten in der Weite Kanadas; auf dem Plumpsklo sitzt Ines Papert und liest ein Buch. „Man rechnet ja mit allem in der Wildnis“, sagt Ines Papert, aber damit hat auch sie nicht gerechnet.
Nun hat also auch Papert, vierfache Weltmeisterin im Eisklettern, Mutter eines Sohnes und Bummlerin zwischen den Wänden, mit „Vertikal“ ihren ersten Bildband herausgebracht. Sie folgt damit den anderen Größen der Szene, denn ein monothematischer Bildband scheint im Alpinismus derzeit gleichbedeutend mit einer Promotion zu sein. Er markiert nach oft etwas flach geratenden Autobiografien einen weiteren Karriereschritt. Alexander Huber hat das mit „Free Solo“ ebenso beispielhaft vorgeführt wie Stefan Glowacz mit „Expeditionen“ oder Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits mit ihrem Achttausender-Werk ( siehe Text links ).
Dass Bildbände meist origineller, abwechslungsreicher, bunter sind als die stereotypen So-wurde-ich-Alpinist-Erzählungen, liegt in der Natur der Sache. Bergabenteuer funktionieren besser in vielen Momentaufnahmen als in Wort und Schrift, vor allem, wenn die Protagonisten selbst die Autoren sind. Dort, wo Papert klettert – in Schottlands Winterwänden, in der Arktis, an den Fassaden einer Stadt aus Eis in China – schaffen es die wenigsten hin, und die meisten wollen es auch gar nicht. Aber zumindest als Beobachter aus der Ferne möchte man dabei sein.
Das bezieht sich nicht nur auf die sportliche Leistung. „Vertikal“ entfaltet den größten Zauber dann, wenn sich der Mensch hinter der Athletin zeigt. Das geschieht oftmals auch dort, wo es ausgesprochen wenig steil zugeht. Die Plumpsklo-Szene ist so weit von der inzwischen überholten Eitelkeit und Kraftmeierei mancher Kletterer entfernt wie überhaupt möglich. Um Paperts Sehnsucht greifbar zu machen, reicht es, sie mit einem Kletterpartner durch die Zeltöffnung blicken zu lassen. Und wenn sie die Hände an einem Standplatz mit zugekniffenen Augen aneinanderreibt, verrät das mehr über Kälte und Anstrengung als all jene Bilderorgien, wo sie sich durch Steilwände und an Eiszapfen entlanghangelt.
DOMINIK PRANTL
Ines Papert: Vertikal. In den steilsten Wänden der Welt. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2012. 160 Seiten, 29,90 Euro.
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