Die Private-Equity-Märkte haben sich in der Vergangenheit in Deutschland und Großbritannien sehr unterschiedlich entwickelt. Die Gründe für das Auseinanderfallen der Private-Equity-Marktvolumina sind vielschichtig. In der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung noch weitgehend unberücksichtigt sind komparative Länderanalysen, die das von den jeweiligen nationalen Corporate-Governance-Systemen umgebene Beziehungsgeflecht zwischen den Interessengruppen auf den Private-Equity-Märkten analysieren. Im Mittelpunkt stehen sowohl die vertraglich festgelegte Einflussnahme der Private-Equity-Gesellschaften auf die Corporate Governance ihrer Beteiligungsgesellschaften als auch die Auswirkungen der Einflussnahme auf die Rendite-Risiko-Relation der einzelnen Interessengruppen. In der vorliegenden Arbeit erfolgt eine komparative, ökonomische Analyse anhand von ökonomischen Beurteilungskriterien aus Sicht ausgewählter Interessengruppen sowie unter Berücksichtigung gesellschaftsrechtlicher Normen und Grundlagen. Der wissenschaftliche Beitrag stellt sich neben der genannten Analysemethodik und dem deutsch-britischen Vergleich insbesondere im Beziehungsgeflecht als Analysegegenstand dar. Die Analyseperspektiven umfassen neben den Private-Equity-Gesellschaften die weiteren Gesellschaftergruppen (verbleibende Mehr- oder Minderheitsgesellschafter), zukünftig ausscheidende/ausgeschiedene Gesellschafter, das Top-Management als geschäftsführendes Organ, die Mitarbeiter sowie die Fremdkapitalgeber. Der Private-Equity-Prozess wird in die einzelnen Prozessstufen der Vor-Vertragsphase, Vertragsphase und Nach-Vertragsphase unter Berücksichtigung des divergierenden Beteiligungsgrads aufgeteilt. Unter Beachtung der genannten Analyseparameter werden darüber hinaus Implikationen für die Forschung und die Legislative abgeleitet.
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