Bei Bauaufträgen kommt es häufig zu Überschreitungen des Zeit- und Kostenbudgets, was zu Ansprüchen auf Fristverlängerung, Verzögerung und Unterbrechung führt. Die Anforderungen an das Änderungsmanagement und die Verwaltung des Baufortschritts sind in den Standardvertragsformularen verankert und bilden im Allgemeinen die faktische Grundlage für vertragliche Ansprüche. Seit den 1990er Jahren wurden die vertraglichen Anforderungen (wie z. B. die Methode des kritischen Pfades) im Rahmen der NEC3- und FIDIC-Verträge mit dem Ziel entwickelt, Streitigkeiten zu begrenzen. Parallel zu diesem Entwicklungsprozess entwickelte die Society of Construction Law im Jahr 2002 ihr 'Delay and Disruption Protocol'. Unabhängig von der vertraglichen Entwicklung und den Fortschritten in der Technologie zeigt die Rechtsprechung, dass die Ineffizienzen, die mit diesen Kategorien von Ansprüchen verbunden sind, fortbestehen. Es stellt sich die Frage, ob die Einhaltung der in den NEC3- oder FIDIC-Verträgen verankerten Verwaltungsvorschriften durch die Parteien den Anforderungen des Rechts an eine kosteneffiziente Schadenregulierung genügt. Dieses Buch richtet sich an alle Praktiker im Bereich des Bauwesens, da es die Auswirkungen der stratifizierten Natur des Rechts auf die kosteneffiziente Verwaltung von Streitigkeiten aufzeigt.