Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1, 3, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Sozialstruktur und Vertrauen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Vertrauen wird häufig als ein alltägliches Phänomen bezeichnet. Es durchströmt sämtliche Lebensbereiche. Vertrauen spielt vor allem in partnerschaftlichen Beziehungen, in der Familie, im Gesundheitssystem, in der gesamten Arbeitswelt, aber auch in der Politik und den damit verbundenen gesellschaftlichen Dimensionen eine wesentliche Rolle. Es bedeutet also, dass eine Bindung, egal welcher Art sie ist, nur vollständig funktionieren kann, wenn auf beiden Seiten der gegenüberstehenden Parteien eine gewisse Grundvertrauensbasis vorherrscht. Man muss sich sicher sein, dass das jeweilige Gegenüber die gleichen Absichten verfolgt und somit die gleichen Gedanken hat, sowie dieselben Handlungen vollziehen möchte. Bei einer Vertrauensangelegenheit ist man praktisch "gezwungen", ein bestimmtes Risiko einzugehen. Das heißt, auch wenn man erwartet, dass die Handlungen des Partners zu demselben Ziel führen, kann es durchaus dazu kommen, dass diese Hoffnungen nicht beziehungsweise nur zum Teil erfüllt werden. In der Soziologie ist Vertrauen ein Bereich, welcher noch nicht so intensiv untersucht wurde, doch in den letzten Jahren stieg das Interesse an diesem Thema enorm. Grund dafür sind die sozialen Wandlungen und Modernisierungen in den Staaten. In verschiedenen Untersuchungen stellte man fest, dass sich das Vertrauen zu bestimmten Dingen oder Personen nicht automatisch entwickeln kann. Es muss sich erst durch bestimmte Faktoren herausbilden. Dabei orientiert es sich nach unterschiedlichen Dingen, wie zum Beispiel schon erlebten Ereignissen und den daraus resultierenden Erfahrungen. Konnte man bisher in diese Dinge positiv vertrauen und Gutes in Verbindung bringen, kann das Vertrauensverhältnis fortbestehen. Beieiner Enttäuschung kommt es sofort zu einer negativen Entwicklung und zu dem daraus entstehenden Vertrauensbruch. Allgemein gefasst, beobachtet der Akteur Dinge, Motive und Gesinnungen, beurteilt sie anschließend, vergleicht sie mit seinen Erfahrungen und setzt auf die Erwartung, dass das Vertrauen in Zukunft verstärkt existieren wird. Da immer ein Risikofaktor besteht, hat der Akteur das Misstrauen automatisch "in der Hinterhand", um sich vor Enttäuschungen zu schützen, sowie materiellen Schäden und psychischen Verletzungen aus dem Weg zu gehen. Da das Thema des Vertrauens einen relativ großen Rahmen umfasst, bezieht sich die folgende Arbeit auf das Vertrauen in Deutschland.
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