Die Gleichwertigkeit von Kindern anzuerkennen und sie im Alltag zu leben - das ist nicht nur ein hohes Ziel, sondern auch ein praktikabler Weg. Dies zeigt die Autorin mit ihrem Einblick in Jäger- und Sammlergesellschaften, vor allem in den Umgang der Menschen miteinander und speziell mit ihren Kindern, und macht Vorschläge, wie dieser in unsere Gesellschaftübertragbar sein könnte. Unser heutiges gesellschaftliches Konzept von Kindheit beruht auf Erziehung und dem Verlangen nach Gehorsam. Beides widerspricht dem Gedanken an Menschenrechte, Gewaltfreiheit,Vertrauen, Authentizität und Nachsicht. Das Handeln gegenüber unseren Kindern ist von Gegensätzen geprägt: Wir wollen, dass sie selbstbewusste Erwachsene werden, tun aber alles dafür, dass sie sich zwangsläufig minderwertig fühlen müssen. Wir erlauben ihnen bis zu ihrem eigenen Erwachsenenalter keinen kompletten Zugang zu ihrer Welt, vermittelnihnen diese stattdessen über Erziehungsinstitutionen. Wäre es nicht ehrlicher, ihnen zu ermöglichen, die Welt so kennenzulernen, wie wir sie nun einmal geschaffen haben, und sie dabei als gleichwertige Mitmenschenzu begleiten? Die Autorin resümiert: Jungen Menschen die Freiheit der selbstbestimmten Sozialisation zu lassen, kann sich stabilisierend auf eine Gesellschaft auswirken, weil ihre Mitglieder zu selbstsicheren undzufriedenen Menschen heranwachsen durften.