Hiroshi Nakahara steigt nach einer Geschäftsreise in den falschen Zug. Die Endstation der Strecke: seine Geburtsstadt. Jahrelang war er nicht mehr in Kurayoshi und beschließt, das Grab seiner Mutter zu besuchen. Auf dem Friedhof fällt er in eine Art Ohnmacht. Als er zu sich kommt, findet er sich in seinem Körper als 14-jähriger wieder. Er beginnt das Leben als Teenager in den 1960er Jahren zu führen, fügt sich ein in den Alltag des Sohnes und Schülers - immer mit dem Wissensstand des Erwachsenen. Und er will die Gelegenheit nutzen, möchte herausfinden was damals nicht stimmte im scheinbar harmonischen Elternhaus. Denn im Sommer 1963 verließ sein Vater die Familie ohne jegliche Ankündigung...
VERTRAUTE FREMDE ist der erste Band einer Edition der bedeutendsten Werke des international renommierten Comic-Künstlers Jiro Taniguchi bei Carlsen.
Am 20. Mai läuft die gleichnamige Realverfilmung zu VERTRAUTE FREMDE in den deutschen Kinos an: Regie führte Sam Garbarski (IRINA PALM), u.a. mit Alexandra Maria Lara und Pascal Greggory, der Soundtrack stammt von der französischen Band Air.
Auszeichnungen für VERTRAUTE FREMDE:
"Prix Alph'Art" für das beste Szenario, Comicfestival in Angoulême 2003
"Comic des Jahres 2007"
(Kritikerjury, präsentiert von COMIXENE, COMICS INFO und comic.de)
"Max-und-Moritz-Preis" als "Bester Manga", Comic-Salon Erlangen 2008
Pressestimmen zu VERTRAUTE FREMDE:
"VERTRAUTE FREMDE gehört zum Besten, was die internationale Comicliteratur derzeit zu bieten hat. Dass dieses Buch jetzt auch bei uns gewürdigt wird, ist nur konsequent. Taniguchi wird dazu beitragen, unser Bild vom Manga als einer Teenie-Manie zu korrigieren. Japan ist eine der führenden Comic-Nationen, und dies ist der Beweis."
(Eckart Sackmann in der Laudatio zum "Comic des Jahres 2007", www.comic.de )
"Das Werk gehört zu den interessantesten Graphic Novels der letzten Jahrzehnte." (Brigitte Helbling, BERLINER ZEITUNG)
"...einer der interessantesten Comic-Romane der letzten Jahre...letztlich geht es in VERTRAUTE FREMDE wie in anderen Geschichten von Taniguchi um die Suche nach dem Glück, die er in einer berührenden und beglückenden Mischung aus Humanismus, Melancholie, leichter Skepsis, feinem Humor und viel Poesie schildert."
(Christian Gasser, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG)
"Bei so manchem Comic überzeugt die künstlerische Qualität der Zeichnungen mehr als die Handlung. Der Japaner Jiro Taniguchi hat mit VERTRAUTE FREMDE dagegen einen stilvoll reduziert gezeichneten Roman vorgelegt, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt wie ein spannender Krimi." (DPA-LITERATURDIENST)
"Taniguchis Bildsprache hat eine eigene Qualität, die es auch hierzulande verdient hat, entdeckt zu werden. Einer der besten japanischen Comics der letzten Jahre!" (www.sevenmileboots.de)
"Dieser Manga gehört zu dem besten, was in den letzten Jahren erschienen ist." (Martin Zeyn, KULTURNACHRICHTEN B5 AKTUELL)
"Alle sehr lesenswert!" (DER STERN, September 2007, über die deutschen Taniguchi-Ausgaben von Carlsen und Schreiber & Leser)
"Keine Frage: Comic des Jahres." (Lutz Göllner, ZITTY)
"Es gibt wenige Comics, die in ihrer Reichhaltigkeit und Komplexität den Kunstbegriff "Graphic Novel" mehr mit Qualität füllen als dieses so unaufdringliche wie einfühlsame Buch." (Christian Maiwald, OX)
"In seiner Baby-Boomer-Nostalgie erinnert Taniguchi durchaus an den fast gleichaltrigen Erfolgsromancier Haruki Murakami. Doch während Murakamis Helden der entrückten Jugend plotreich hinterherjagen, genießt Taniguchis Protagonist die Unbeschwertheit seiner Schulzeit, die erste Liebe, den ersten Whisky und die Tage am Meer."
(Christian Bos, KÖLNER STADT-ANZEIGER)
"VERTRAUTE FREMDE entwickelt einen meditativen Sog." (DIE TAGESZEITUNG)
VERTRAUTE FREMDE ist der erste Band einer Edition der bedeutendsten Werke des international renommierten Comic-Künstlers Jiro Taniguchi bei Carlsen.
Am 20. Mai läuft die gleichnamige Realverfilmung zu VERTRAUTE FREMDE in den deutschen Kinos an: Regie führte Sam Garbarski (IRINA PALM), u.a. mit Alexandra Maria Lara und Pascal Greggory, der Soundtrack stammt von der französischen Band Air.
Auszeichnungen für VERTRAUTE FREMDE:
"Prix Alph'Art" für das beste Szenario, Comicfestival in Angoulême 2003
"Comic des Jahres 2007"
(Kritikerjury, präsentiert von COMIXENE, COMICS INFO und comic.de)
"Max-und-Moritz-Preis" als "Bester Manga", Comic-Salon Erlangen 2008
Pressestimmen zu VERTRAUTE FREMDE:
"VERTRAUTE FREMDE gehört zum Besten, was die internationale Comicliteratur derzeit zu bieten hat. Dass dieses Buch jetzt auch bei uns gewürdigt wird, ist nur konsequent. Taniguchi wird dazu beitragen, unser Bild vom Manga als einer Teenie-Manie zu korrigieren. Japan ist eine der führenden Comic-Nationen, und dies ist der Beweis."
(Eckart Sackmann in der Laudatio zum "Comic des Jahres 2007", www.comic.de )
"Das Werk gehört zu den interessantesten Graphic Novels der letzten Jahrzehnte." (Brigitte Helbling, BERLINER ZEITUNG)
"...einer der interessantesten Comic-Romane der letzten Jahre...letztlich geht es in VERTRAUTE FREMDE wie in anderen Geschichten von Taniguchi um die Suche nach dem Glück, die er in einer berührenden und beglückenden Mischung aus Humanismus, Melancholie, leichter Skepsis, feinem Humor und viel Poesie schildert."
(Christian Gasser, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG)
"Bei so manchem Comic überzeugt die künstlerische Qualität der Zeichnungen mehr als die Handlung. Der Japaner Jiro Taniguchi hat mit VERTRAUTE FREMDE dagegen einen stilvoll reduziert gezeichneten Roman vorgelegt, der den Leser bis zur letzten Seite fesselt wie ein spannender Krimi." (DPA-LITERATURDIENST)
"Taniguchis Bildsprache hat eine eigene Qualität, die es auch hierzulande verdient hat, entdeckt zu werden. Einer der besten japanischen Comics der letzten Jahre!" (www.sevenmileboots.de)
"Dieser Manga gehört zu dem besten, was in den letzten Jahren erschienen ist." (Martin Zeyn, KULTURNACHRICHTEN B5 AKTUELL)
"Alle sehr lesenswert!" (DER STERN, September 2007, über die deutschen Taniguchi-Ausgaben von Carlsen und Schreiber & Leser)
"Keine Frage: Comic des Jahres." (Lutz Göllner, ZITTY)
"Es gibt wenige Comics, die in ihrer Reichhaltigkeit und Komplexität den Kunstbegriff "Graphic Novel" mehr mit Qualität füllen als dieses so unaufdringliche wie einfühlsame Buch." (Christian Maiwald, OX)
"In seiner Baby-Boomer-Nostalgie erinnert Taniguchi durchaus an den fast gleichaltrigen Erfolgsromancier Haruki Murakami. Doch während Murakamis Helden der entrückten Jugend plotreich hinterherjagen, genießt Taniguchis Protagonist die Unbeschwertheit seiner Schulzeit, die erste Liebe, den ersten Whisky und die Tage am Meer."
(Christian Bos, KÖLNER STADT-ANZEIGER)
"VERTRAUTE FREMDE entwickelt einen meditativen Sog." (DIE TAGESZEITUNG)
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.04.2011Süddeutsche Zeitung Bibliothek
Graphic Novels 7
Der Pfeil
der Zeit
„Vertraute Fremde“
von Jiro Taniguchi
Der erste Satz in einem Roman ist häufig die Schwelle, die uns einlädt oder die zu überschreiten wir zögern. Das erste Bild in Jiro Taniguchis „Vertraute Fremde“ ist so unwiderstehlich, dass wir uns gerne und willig in die lockenden Bilderräume hineinziehen lassen.
Mit großer zeichnerischer Sorgfalt wird der Zugang in die Geschichte eröffnet: eine Zeitreise in das Japan zu Beginn der sechziger Jahre, als die Amerikanisierung des Alltags, der Kleidung, des Zeitvertreibs, des Konsums ihren ersten Höhepunkt erreicht. Der fast fünfzigjährige Architekt Hiroshi Nakahara ist in einen falschen Zug gestiegen – ein Umstand, ein Bild, das mühelos mit dem „Pfeil der Zeit“ assoziiert werden kann – und findet sich bald darauf als vierzehnjähriger Junge in seiner Heimatstadt wieder. Noch einmal durchläuft er eine kurze Phase seines gelebten Lebens in der Familie im Bewusstsein des zurückblickenden Erwachsenen und hofft, bestimmte tragische Ereignisse ungeschehen machen zu können. Vergeblich.
Der Sog, den Taniguchis Buch erzeugt, speist sich aus der für einen Comic ungewöhnlichen Kunst der Verlangsamung. Immer wieder wird die unerbittlich fortschreitende Handlung durch gegenläufige, meditative Fermaten der Betrachtung und des inneren Monologs des („erwachsenen“) Jungen zu einem scheinbaren Stillstand gebracht. So verharrt das Auge auf den Grauvaleurs der Wolken und des Laubes, der Blicke und stummen Gesten, während die Textgeschichte vorwärtsdrängt. In der Komposition dieser Binnenspannung ist Taniguchi ein Meister. „Vertraute Fremde“ ist ein Anti-Manga der besonderen Art, dessen Ringkomposition sich erst auf der allerletzten Seite erschließt. HANNS ZISCHLER
Jiro Taniguchi. Foto: oh
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Graphic Novels 7
Der Pfeil
der Zeit
„Vertraute Fremde“
von Jiro Taniguchi
Der erste Satz in einem Roman ist häufig die Schwelle, die uns einlädt oder die zu überschreiten wir zögern. Das erste Bild in Jiro Taniguchis „Vertraute Fremde“ ist so unwiderstehlich, dass wir uns gerne und willig in die lockenden Bilderräume hineinziehen lassen.
Mit großer zeichnerischer Sorgfalt wird der Zugang in die Geschichte eröffnet: eine Zeitreise in das Japan zu Beginn der sechziger Jahre, als die Amerikanisierung des Alltags, der Kleidung, des Zeitvertreibs, des Konsums ihren ersten Höhepunkt erreicht. Der fast fünfzigjährige Architekt Hiroshi Nakahara ist in einen falschen Zug gestiegen – ein Umstand, ein Bild, das mühelos mit dem „Pfeil der Zeit“ assoziiert werden kann – und findet sich bald darauf als vierzehnjähriger Junge in seiner Heimatstadt wieder. Noch einmal durchläuft er eine kurze Phase seines gelebten Lebens in der Familie im Bewusstsein des zurückblickenden Erwachsenen und hofft, bestimmte tragische Ereignisse ungeschehen machen zu können. Vergeblich.
Der Sog, den Taniguchis Buch erzeugt, speist sich aus der für einen Comic ungewöhnlichen Kunst der Verlangsamung. Immer wieder wird die unerbittlich fortschreitende Handlung durch gegenläufige, meditative Fermaten der Betrachtung und des inneren Monologs des („erwachsenen“) Jungen zu einem scheinbaren Stillstand gebracht. So verharrt das Auge auf den Grauvaleurs der Wolken und des Laubes, der Blicke und stummen Gesten, während die Textgeschichte vorwärtsdrängt. In der Komposition dieser Binnenspannung ist Taniguchi ein Meister. „Vertraute Fremde“ ist ein Anti-Manga der besonderen Art, dessen Ringkomposition sich erst auf der allerletzten Seite erschließt. HANNS ZISCHLER
Jiro Taniguchi. Foto: oh
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Als "sorgfältig komponiert" lobt Rezensent Frank Schäfer diesen Comic von Jiro Taniguchi, den er zusammen mit einer reihe weiterer historischer Comics bespricht, die sich realistischen Interieurs, plastischen Charakteren und sozialgeschichtlicher Korrektheit verschrieben haben und die Schäfer einen neuen Retro-Trend vermuten lassen. Mit einem "enormen Talent für Set und Szenario", schwärmt der Rezensent, versetzt Taniguchi seine Leser in das Japan der Nachkriegszeit, wobei er nicht nur das Porträt eines Mannes zeichne, der "am Gängelband von Ehre, Tradition und Familie" geführt werde, sondern auch ein offenbar überzeugendes Bild des Japans der sechziger Jahre. Getsört hat sich der Rezensent allerdings an den etwas "papiernen" Dialogen, die er nicht der Übersetzung dabei wohlgemerkt nicht allein der Übersetzung ankreidet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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