Kirche ist in der Gesellschaft. Ihr Handeln wirkt sich auf die Gesellschaft aus. Vorliegende Studie fragt nach den verändernden Wirkungen kirchlichen Handelns in einem Bereich, der zwischen regulärer und komplementärer Seelsorge anzusiedeln ist. Ein sehr umfassender Bereich, da zwischen einem Fünftel und einem Viertel der bayerischen Nachkriegsgesellschaft Vertriebene waren; ein sehr heterogener Bereich, da die Vertriebenen unterschiedlichen sozialen Schichten entstammten, aus verschiedenen Regionen kamen und zwischen dem Ries und dem Bayerischen Wald sehr differierende Erfahrungen im Ankommen und in der Aufnahme machen konnten homogenisiert allein durch das Fremdsein. Trotz dieser vielfach verletzenden Erfahrungen in Flucht, Vertreibung und oft auch im Ankommen gelang es führenden Vertriebenenseelsorgern, Brücken zur Aufnahmegesellschaft zu bauen und die Vertriebenen zu öffnen für den Brückenschlag zu den Menschen in ihrer Geburtsheimat.