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Speziell im Anlagengeschäft findet die eigentliche Vermarktung der Leistung schon vor dem Fertigungsprozess statt. Meist tritt der Anbieter dabei stark in Vorleistung, da es nicht ausreicht einen Produktkatalog mit einem Standardschreiben zu verschicken. Die klassische Preis-Absatz-Funktion kommt im typischen Anlagengeschäft auch nicht zur Anwendung. Dort gibt es eine rein binäre Entscheidung: "gewonnen" oder "verloren". Diese resultiert darin, dass das Unternehmen entweder 100% des Projektwertes als Auftragseingang verbuchen kann oder eben 0%. Um jeden potentiellen Kundenauftrag mit einem…mehr

Produktbeschreibung
Speziell im Anlagengeschäft findet die eigentliche Vermarktung der Leistung schon vor dem Fertigungsprozess statt. Meist tritt der Anbieter dabei stark in Vorleistung, da es nicht ausreicht einen Produktkatalog mit einem Standardschreiben zu verschicken. Die klassische Preis-Absatz-Funktion kommt im typischen Anlagengeschäft auch nicht zur Anwendung. Dort gibt es eine rein binäre Entscheidung: "gewonnen" oder "verloren". Diese resultiert darin, dass das Unternehmen entweder 100% des Projektwertes als Auftragseingang verbuchen kann oder eben 0%. Um jeden potentiellen Kundenauftrag mit einem angemessenen Aufwand zu verfolgen und sich beim Wettstreit mit den Mitbewerbern weder über Gebühr zu verausgaben, noch sich einen profitablen oder strategischen Auftrag leichtfertig entgehen zu lassen, bedarf es daher eines klaren Vertriebsprozesses mit genau definierten Selektionskriterien. Geht's nach der Fachliteratur und den Vertriebsexperten dann zählt das Motto "Less is more". Umgelegt auf den operativen Vertrieb heißt das, die Vertriebsabteilung eines Unternehmens soll sich auf jene Kunden und Anfragen konzentrieren, die am erfolgversprechendsten zum Auftrag führen. Doch die Praxis sieht meist ganz anders aus. Nach dem Gießkannenprinzip wird jeder sich bietenden Anfrage "nachgerannt" und damit ohnehin knappe Ressourcen blockiert. Eine 2007 durchgeführte Studie, die dieses Phänomen speziell im Industriegüterbereich (Anlagenbau) analysiert, zeigt die Gründe für diese Selektions-Inkonsequenzen auf Basis von Experteninterviews in 16 Anlagenbau-Unternehmen Österreichs.
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Autorenporträt
Patrick Papst, Ing. Mag (FH). Marketing & Sales Studium an der FHWien-Studiengang Marketing & Sales der WKW in Wien, Abschluss 2007 als Mag. (FH); davor eine technische Ausbildung an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Kapfenberg, Fachrichtung Energietechnik und Leistungselektronik, Abschluss 1995 als Ingenieur. Derzeit tätig als International Sales Manager für Energieautomatisierung bei der SIEMENS AG Österreich im Geschäftsbereich Power Transmission and Distribution. Da der Autor in seinem Beruf intensiv mit Themen zur Vertriebsprozessoptimierung durch entsprechende Qualifizierungsmethoden und den daraus zu generierenden Effizienzsteigerung konfrontiert ist entstand im Zuge seines Marketing & Sales Studiums die Idee zu dieser sehr praxisnahen Arbeit, die anhand von zahlreichen Experteninterviews den Status Quo und Entwicklungslinien der Vertriebsprozessoptimierung in Anlagenbauunternehmen darstellt und Gründe für Inkonsequenzen im Anfragenselektionsprozess aufzeigt.