Gesundheitsberichterstattung wird in der Public Health-Literatur häufig als Instrument der Rationalisierung und der Demokratisierung von Gesundheitspolitik beschrieben. Sie ist jedoch nicht einfach die objektive Sichtbarmachung dessen, was ist, sondern ein komplexes Anknüpfen an und Hervorbringen von gesundheitlichen Diskursen. Das Buch will dem Verhältnis von Anspruch (Theorie) und Wirklichkeit (Praxis) in der Gesundheitsberichterstattung nachgehen. Die Beiträge befassen sich mit folgenden Fragen: nach der Entstehungsgeschichte der Gesundheitsberichterstattung und den dabei relevanten Motiven; nach der Ausdifferenzierung von Berichterstattungen in der Gegenwart; nach den verschiedenen Blickwinkeln, die Institutionen heute in die Berichte einbringen; und nach machttheoretischen und ethischen Aspekten in der Gesundheitsberichterstattung.Das Buch setzt die im Band Gesundheit zwischen Statistik und Politik begonnene Diskussion fort. Es wendet sich an Lehrende und Lernende in den Gesundheitswissenschaften sowie an alle, die Gesundheitsberichte erstellen oder sie nutzen.