Die Verwaltung gemeinsamer Ressourcen erfordert die effektive Einbindung aller Akteure, um jegliche Form von Gegensätzen zu vermeiden. So ist das Ziama-Massiv, das Gegenstand unserer Überlegungen ist, ein seit 1942 klassifizierter Wald. Es befindet sich im südöstlichen Teil Guineas und zählt zu den fünf Wäldern der Region. Von diesen Wäldern weist nur das Ziama-Massiv einen Degradierungsgrad von 27% auf. Das Ziama-Massiv gilt als der schwächste aller Wälder in Guinea und wurde 1981 von der UNESCO als Biosphärenreservat eingestuft. Aufgrund seines ökologischen Reichtums ist eine konzertierte Verwaltung seiner Ressourcen, um seinen Zustand als Klimaregulator zu erhalten, eine zwingende Notwendigkeit. Nur dass seitder Klassifizierung bis heute stellt er eine Konfliktzone zwischen den verschiedenen Akteuren dar, darunter der Staat, die Anrainergemeinschaften und die Allochthonen. Der guineische Staat, der die von den Kolonialherren auferlegte Verwaltungsweise übernommen hat, strebt weiterhin eine einseitige Verwaltung der Ressourcen des Waldes an und schließt dabei die Anrainergemeinschaften aus. In diesem Zusammenhang kommt es immer häufiger zu Konflikten.