Ein ausgestoßener, mittelloser, junger Mann wird Zeuge eines Schiffsunglücks an der Küste der Riviera. Aus dem Wrack rettet sich nur ein missgestalteter Zwerg mit einer Seekiste. Der junge Mann klagt ihm sein Leid und der Zwerg bietet ihm einen seltsamen Tausch an: Wenn er für drei Tage die schöne Gestalt des jungen Mannes annehmen darf, so bekommt dieser zur Belohnung den Schatz, der sich in der Seekiste befindet. Der junge Mann willigt ein, doch nach drei Tagen ist der Zwerg noch nicht zurückgekehrt. Im Körper des Zwergs folgt er dessen Spur und stößt auf immer mehr Vorzeichen einer nahenden Katastrophe ...Weltbekannt ist Mary Shelley für ihren archetypischen Schauerroman "Frankenstein". Doch auch in "Verwandlung", die einen Körpertausch und die damit verbundenen Verwicklungen beschreibt, erschuf sie eine eigene schaurige Erzählwelt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Ralph Trommer legt sich ins Zeug für Mary Shelley, die er für eine unterschätzte Autorin von Weltrang hält, aber auch für die Lübecker Zeichnerin Lara Swiontek, deren Debüt er ausgesprochen gelungen findet. Swiontek greift für ihre Graphoc Shelleys Novelle "Die Verwandlung" zurück, die von einem selbstverliebten Genueser Millionärsspross erzählt, der sein Erbe verprasst und dann einen faustischen Pakt mit einem hässlichen Zwerg eingeht, um die Gunst seiner Jugendliebe beziehungsweise ihres Vaters zu erlangen. Trommer sieht diese ursprünglich in der Renaissance spielende Geschichte von Swiontek in ein zeitloses Ambiente versetzt, charmant erzähl und mit leichter Hand und dünnem Tuschestrich ins Bild gesetzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH