Der Holocaust stellt bis heute das am besten erforschte und am wenigsten verstandene Phänomen der neueren Geschichte dar, und noch kein Deutungsansatz konnte des Geschehenen habhaft werden. Könnte das nicht daran liegen, daß die Sozialwissenschaft als Kind der Moderne von einem Gesellschaftsmodell ausgeht, in dem das Grauen keinen Platz hat? Und weiter daran, daß der Holocaust eine Nicht-Linearität der Gesellschaftsentwicklung anzeigt, für die die Sozialwissenschaft bis heute keine Modellvorstellung besitzt? Und könnte dies wiederum nicht daran liegen, daß ein Verweilen beim Grauen unausweichlich die Frage aufwirft, ob nicht das wissenschaftliche Denken selbst das Handlungsmodell für den industriellen Massenmord bereitstellte.
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