Dieses Werk enthält Beschreibungen von etwa 2150 typographischen, in deutscher (inkl. niederdeutscher und niederländischer) oder lateinischer Sprache abgefaßten Einblattdrucken des 15. Jahrhunderts einschließlich solcher Blätter, die in älteren Arbeiten als Inkunabeln eingestuft wurden, jedoch ins frühe 16. Jahrhundert zu datieren sind. Zahlreiche Drucke werden hier erstmals beschrieben. Der Zuwachs gegenüber dem Vorgängerwerk ,Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts' (1914), das auch die nicht in Deutschland gedruckten Blätter berücksichtigte, beträgt über 500 Nummern.
Trotz seiner einheitlichen Erscheinungsform - es handelt sich durchweg um einseitig bedruckte, häufig mit Holzschnitten ausgestattete Einzelblätter mit in sich abgeschlossenem Text, die selbständig publiziert wurden - ist das Medium Einblattdruck von einer enormen formalen und thematischen Vielfalt geprägt. Überliefert sind Ablaßbriefe und Ablaßbullen, Almanache, amtliches Schriftgut (päpstliche, kaiserliche, königliche, bischöfliche, fürstliche und städtische Mandate, Schützenbriefe, Notariatsinstrumente), humanistische Flugblätter, volkssprachige Reimpaartexte, Lieder, Gebete, katechetische Kleintexte, Pestregimina, Rezepte, akademische Thesenblätter, Bücher- und Vorlesungsanzeigen und vieles andere mehr.
Die Katalogisate bieten zunächst eine Autorbestimmung (bei anonymen Texten einen Sachtitel) und nennen Druckort, Drucker, verwendete Drucktypen und bibliographische Daten: Umfang des Satzspiegels, Zeilenzahl, Ausstattungsmerkmale, z. B. Holzschnitte, Zierleisten, besondere typographische Elemente. Es folgt ein ausführliches Druckzitat, das Initium und Textschluß umfaßt, ggf. weitere wichtige Textstellen aufführt und mehrere auf einem Druck enthaltene Texte voneinander absetzt. Wichtige Neuerungen des VE 15 sind die ausführliche Kommentierung von druck- und überlieferungsgeschichtlichen, literarischen, historischen und kunsthistorischen Problemen der jeweiligen Ausgabe sowie die detaillierte Beschreibung der erhaltenen Exemplare mit Angaben zu Signatur, Erhaltungszustand, handschriftlichen Zusätzen und Besitzgeschichte. Durch die Verbindung inkunabelkundlicher und historisch-philologischer Methoden werden erstmals die druckgeschichtlichen Kontexte der Blätter, ihre Entstehungs- und Rezeptionshintergründe sowie ihre historischen, literarischen und künstlerischen Traditionszusammenhänge herausgearbeitet.
Die beiden Katalogbände werden von einem Einleitungsband erschlossen, der eine Erläuterung des Artikelaufbaus und der Katalogisierungsmethode, ein Register der Drukker, Namen- und Sachregister, Literaturverzeichnis sowie Konkordanzen enthält. Etwa 300 von nichtdeutschen
Offizinen publizierte Inkunabel-Einblattdrucke sind in einer Negativliste zusammengestellt. Einhundert Abbildungen ermöglichen einen repräsentativen Überblick über die formale und inhaltliche Vielfalt der Drucke.
Das VE 15 dokumentiert in umfassendem Zugriff die Bedeutung des Einblattdrucks für die Medienwelt des 15. und frühen 16. Jahrhunderts und stellt einen großen Quellenfundus für viele an der typographischen Kultur des späten Mittelalters interessierte Disziplinen bereit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Trotz seiner einheitlichen Erscheinungsform - es handelt sich durchweg um einseitig bedruckte, häufig mit Holzschnitten ausgestattete Einzelblätter mit in sich abgeschlossenem Text, die selbständig publiziert wurden - ist das Medium Einblattdruck von einer enormen formalen und thematischen Vielfalt geprägt. Überliefert sind Ablaßbriefe und Ablaßbullen, Almanache, amtliches Schriftgut (päpstliche, kaiserliche, königliche, bischöfliche, fürstliche und städtische Mandate, Schützenbriefe, Notariatsinstrumente), humanistische Flugblätter, volkssprachige Reimpaartexte, Lieder, Gebete, katechetische Kleintexte, Pestregimina, Rezepte, akademische Thesenblätter, Bücher- und Vorlesungsanzeigen und vieles andere mehr.
Die Katalogisate bieten zunächst eine Autorbestimmung (bei anonymen Texten einen Sachtitel) und nennen Druckort, Drucker, verwendete Drucktypen und bibliographische Daten: Umfang des Satzspiegels, Zeilenzahl, Ausstattungsmerkmale, z. B. Holzschnitte, Zierleisten, besondere typographische Elemente. Es folgt ein ausführliches Druckzitat, das Initium und Textschluß umfaßt, ggf. weitere wichtige Textstellen aufführt und mehrere auf einem Druck enthaltene Texte voneinander absetzt. Wichtige Neuerungen des VE 15 sind die ausführliche Kommentierung von druck- und überlieferungsgeschichtlichen, literarischen, historischen und kunsthistorischen Problemen der jeweiligen Ausgabe sowie die detaillierte Beschreibung der erhaltenen Exemplare mit Angaben zu Signatur, Erhaltungszustand, handschriftlichen Zusätzen und Besitzgeschichte. Durch die Verbindung inkunabelkundlicher und historisch-philologischer Methoden werden erstmals die druckgeschichtlichen Kontexte der Blätter, ihre Entstehungs- und Rezeptionshintergründe sowie ihre historischen, literarischen und künstlerischen Traditionszusammenhänge herausgearbeitet.
Die beiden Katalogbände werden von einem Einleitungsband erschlossen, der eine Erläuterung des Artikelaufbaus und der Katalogisierungsmethode, ein Register der Drukker, Namen- und Sachregister, Literaturverzeichnis sowie Konkordanzen enthält. Etwa 300 von nichtdeutschen
Offizinen publizierte Inkunabel-Einblattdrucke sind in einer Negativliste zusammengestellt. Einhundert Abbildungen ermöglichen einen repräsentativen Überblick über die formale und inhaltliche Vielfalt der Drucke.
Das VE 15 dokumentiert in umfassendem Zugriff die Bedeutung des Einblattdrucks für die Medienwelt des 15. und frühen 16. Jahrhunderts und stellt einen großen Quellenfundus für viele an der typographischen Kultur des späten Mittelalters interessierte Disziplinen bereit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"Eisermann betont zu Recht, daß mit dem VE 15 nicht das letzte Wort zu den Einblattdrucken des 15. Jahrhunderts gesprochen sei, aber eine neue, fundierte Basis für deren Erforschung liegt mit dieser Bibliographie vor."
In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 70 (207) Heft 3. S. 284-286.
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"Mit drei voluminösen Bänden, ansprechend in Leinen gebunden, präsentiert sich Falk Eisermanns "VE 15" als gewichtige Neuerscheinung auf dem Gebiet druckhistorischer Bibliographien und Kataloge, wie sie nicht alle Tage zu berichten ist. (...)
Doch liefert Eisermann weit mehr als eine Zwischenbilanz der in den letzten 90 Jahren aufgelaufenen Forschungsergebnisse. Mit innovativen Ansätzen bringt er die Forschung deutlich voran. Indem er die aus der Perspektive der Bibliotheken eher peripheren archivalischen Bestände in den Mittelpunkt seiner Recherchen stellt, gelingen ihm zahlreiche Neufunde. Allein in den Aktenbeständen des Hauptarchivs Dresden konnte er neun bislang unbekannte Einblattdrucke bzw. Druckvarianten identifizieren, allesamt amtliche Ausschreibungen wettinischer Fürsten. Die Funde zu Albrecht dem Beherzten, Friedrich dem Weisen und Georg dem Bärtigen ergänzen auch die bereits publizierten Einträge dieser Aussteller im GW, das Eisermann als Referenzwerk immer im Blick behält.
Im Ergebnis bietet das VE 15 mit knapp 2200 Einblattdrucken gut 500 Nummern mehr als das Vorgängerwerk. Dabei ist sogar manches ehedem verzeichnete Stück aus dem neuen Werk herausgefallen, weil es nachweislich außerhalb des deutschen Sprachraums entstand oder heute ins 16. Jahrhundert datiert wird. (...)
Das VE 15 lässt sich bequem benutzen und gestattet einen schnellen und sicheren Zugriff, wo immer der Historiker im Archiv oder in der Bibliothek mit Einblattdrucken aus der Inkunabelzeit zu tun hat. Als außerordentlich hilfreich erweisen sich dabei die inhaltlichen Anmerkungen, die in teilweise sehr ausführlicher und stets akribisch recherchierter Form den Kontext der Druckentstehung ausleuchten."
In: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. Band 25 (2007). S. 387-390.
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"Wichtig sind die Konkordanzen, die Eisermanns Ansetzungen mit der bibliographischen Literatur verzahnen und die Nutzer zu zahlreichen kleinen Diskussionen, historischen Kurzinformationen und vielen Zitaten (zum Beispiel aus Nikolaus Paulus' Geschichte des Ablasses im Mittelalter oder dem Verfasserlexikon) führen. Mit diesen Zusatzinformationen geht Eisermann mit seinem akademischen Hintergrund deutlich über das Unternehmen von 1914 hinaus. So dürfen die drei Bände in keiner Bibliothek fehlen, die sich dem 15. Jahrhundert verpflichtet fühlt, und auch der Handel benötigt sie."
In: Aus dem Antiquariat. NF 5 (2007) Nr. 4. S. 299-300.
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"Das imponierende Grundlagenwerk von Falk Eisermann stellt für die Spätmittelalterforschung in den Bereichen Literaturgeschichte, Kirche und Frömmigkeit, Verwaltung, Politik und Krieg im Reich, Kultur und Kunst sowie für die Geschichte von Medien und Kommunikation essentielles neues Material zur Verfügung. Nicht nur konnte die Zahl der bekannten Drucke mit über 2.100 Nummern um mehrere Hundert gegenüber dem bisher maßgeblichen Verzeichnis aus dem Jahre 1914 gesteigert werden. Vielmehr ist gegenüber allen bisher verfügbaren einschlägigen Repertorien die Tiefe der wissenschaftlichen Erschließung hervorzuheben. Der Umfang des herangezogenen Schrifttums (fast 100 Seiten im Literaturverzeichnis) ist ein Indiz für die Arbeitsleistung, die hier erbracht wurde. Der Bearbeiter hat selbst bereits eine Reihe von Aufsätzen zur Auswertung dieses interessanten Überlieferungskorpus beigesteuert. Es ist zu erwarten und zu wünschen, daß die Forschung insgesamt rege von dem hier gebotenen Material Gebrauch machen wird."
In: Zeitschrift für historische Forschung. 34 (2007) Heft 2. S. 317-318.
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"FALK EISERMANN, der mit seinem neuen Standardwerk VE 15 gegenüber dem Vorgängerwerk "Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts" aus dem Jahre 1914 über 500 Nummern zusätzlich nennen kann, hat einen weiteren bedeutenden Markstein in der Erforschung der Einblattdrucke des 15. Jh.s gesetzt."
In: ZfdA. Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 136 (2007) Heft 1. S. 118-119.
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"Eisermann hat mit diesem Werk einen Thesaurus frühneuzeitlicher Publizistik erstellt. Entlegene und bislang nicht bekannte Einblattdrucke können so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Mit Eisermanns Veröffentlichung wird das Quellenmaterial und die Forschungsliteratur zum 15. Jahrhundert um ein vorbildliches Nachschlagewerk bereichert. Es ist anzunehmen, dass das VE 15 sich für die nächsten Jahrzehnte als unentbehrliches und herausragendes Standardwerk nicht nur für Inkunabelforscher, Mediävisten und Druckhistoriker, sondern auch für Bibliotheken, Antiquariate und Sammler sowie für alle, die sich mit typographischen Einblattdrucken beschäftigen, etablieren wird."
In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. 128 (2006) Heft 3. S. 536-541.
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"Der eingangs thematisierte Anspruch des "VE 15" ist (...) in vollem Maße eingelöst worden. Dieses Verzeichnis darf in keiner Bibliothek jedweder Disziplin, die sich mit dem 15. Jh. beschäftigt, fehlen. Es präsentiert den Benutzerinnen und Benutzern nicht nur vielfältige Informationen und Anregungen, zumal die Forschungsliteratur in breitem Umfang zur Kenntnis genommen und in die Katalogisate eingearbeitet wurde - es wird ihnen auch zahlreiche Erkenntnisse ermöglichen. Ohne Übertreibung: Dieses Verzeichnis ist ein erstklassiges Werk und, natürlich, in seiner Art "das beste". In den neuerdings beliebten "rankings", deren Seriosität und Sinnhaftigkeit Geisteswissenschaftlern nicht selten verborgen bleiben, gebührte ihm ob seiner Qualität ein erster Platz. Aber wahrscheinlich würde das Werk einen solchen auch nach quantitativen Methoden ergattern, da alle seriösen Forscher es zitieren müssen und werden. Quantitas a qualitate intelligitur - die Quantität muss von der Qualität her verstanden werden - darf man in diesem Falle, aber hoffentlich nicht nur in diesem, sagen."
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 93 (2006) Heft 3. S. 340-341.
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"Dieses umfangreiche und angesichts der sonstigen Entwicklung preisgünstige Werk ersetzt den 1914 publizierten Katalog "Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts". Es wurde im Münsteraner Sonderforschungsbereich "Träger, Felder und Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter" erarbeitet. Es konnten mehrere hundert neue Stücke nachgewiesen werden. Dem Medium entsprechend werden vor allem Ablaßbriefe und Gebete verzeichnet, aber auch kaiserliche Mahnschreiben, etwa aus der Mainzer Bistumsfehde (F 58-60) und anderen aktuellen politischen Konflikten. Bemerkenswert ist die fast 20 Seiten füllende "Negativliste" von nur mehr bibliographisch nachzuweisenden Einblattdrucken (Bd. 1, S. 38-56). Da keine generelle Datierungsübersicht geboten wird, muß das alphabetische Verzeichnis der Drucker (Bd. 1, S. 158-225) herangezogen werden. Daraus läßt sich klar erkennen, daß der Einblattdruck als Medium vor 1475 kaum in Gebrauch war und sich in den achtziger und neunziger Jahren des 15. Jh. allgemein verbreitete."
In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. 61, 2. S. 629.
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"Für all jene, zu deren Tätigkeiten die Beschäftigung mit Einblattdrucken zählt, wird dieses Verzeichnis einen fixen Platz in der buchwissenschaftlichen Werkzeugkiste finden, und dies nicht nur, weil Eisermanns Werk alle Auflagen erfüllt, die von einem gedruckten Verzeichnis zu erwarten sind, sondern weil er einen Grundstein gelegt hat, der, nach der langen Vernachlässigung, endlich zur Aufwertung der Einblattdrucke innerhalb der Inkunabelforschung beitragen kann."
In: biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. 54 (2005) 2. S. 130-131.
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"Anhand der vorliegenden Daten zeigt sich besonders eindrucksvoll das Vordringen des Einblattdruckes in den Verwaltungsbereich. Die Kirche nutzte Einblattdrucke bereits früh, die weltlichen Obrigkeiten folgten bald nach. Unter Friedrich III. noch sporadisch eingesetzt, steigerte Maximilian I. den Gebrauch von Einblattdrucken als Herrschaftsmedium. Im 16. Jahrhundert wird dann das Amtsschriftgut (Formulare, vor allem aber Gesetze und Verordnungen) den größten Teil der Einblattdrucke ausmachen. Doch harren diese noch einer bibliografischen Verzeichnung, weil Einblattdrucke generell nicht in das VD 16 (Verzeichnis der Drucke des 16. Jahrhunderts) - leider ist beim VD 16 zum Datenabruf noch die Installation eines Zusatzprogrammes notwendig) aufgenommen worden sind. Dagegen können immerhin fast 13.000 Einblattdrucke des 17. Jahrhunderts über das VD 17 (Verzeichnis der Drucke des 17. Jahrhunderts) bereits online abgerufen werden. Letztere Projekte - die allerdings aufgrund der ungeheuren Fülle an Datenmaterial nicht mehr von einer Einzelperson geleistet werden konnten, sondern kollektive Sammlungen darstellen - lassen auch den Wunsch aufkeimen, dass das VE 15 einmal als Online-Datenbank zur Verfügung gestellt werden möge. Mit dem VE 15 ist nun jedenfalls ein profundes und hervorragendes Nachschlagewerk für die Inkunabelzeit vorhanden, welches der Forschung weitere Impulse geben wird. Gespannt darf man schon auf das angekündigte und von Sabine Griese bearbeitete "Repertorium der textierten Einblatt-Holz- und -Metallschnitte des 15. Jahrhunderts" sein.
In: Sehepunkte. 5 (2005), Nr. 6 [15.06.2005]
http://www.sehepunkte.de/2005/06/8269.html
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"Buchwissenschaftlern wird das Repertorium mit seinem umfangreichen und sorgfältig aufbereiteten Material gleichwohl großen Gewinn bringen."
In: Germanistik. 46 (2005) Heft 1/2. S. 11-12.
In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 70 (207) Heft 3. S. 284-286.
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"Mit drei voluminösen Bänden, ansprechend in Leinen gebunden, präsentiert sich Falk Eisermanns "VE 15" als gewichtige Neuerscheinung auf dem Gebiet druckhistorischer Bibliographien und Kataloge, wie sie nicht alle Tage zu berichten ist. (...)
Doch liefert Eisermann weit mehr als eine Zwischenbilanz der in den letzten 90 Jahren aufgelaufenen Forschungsergebnisse. Mit innovativen Ansätzen bringt er die Forschung deutlich voran. Indem er die aus der Perspektive der Bibliotheken eher peripheren archivalischen Bestände in den Mittelpunkt seiner Recherchen stellt, gelingen ihm zahlreiche Neufunde. Allein in den Aktenbeständen des Hauptarchivs Dresden konnte er neun bislang unbekannte Einblattdrucke bzw. Druckvarianten identifizieren, allesamt amtliche Ausschreibungen wettinischer Fürsten. Die Funde zu Albrecht dem Beherzten, Friedrich dem Weisen und Georg dem Bärtigen ergänzen auch die bereits publizierten Einträge dieser Aussteller im GW, das Eisermann als Referenzwerk immer im Blick behält.
Im Ergebnis bietet das VE 15 mit knapp 2200 Einblattdrucken gut 500 Nummern mehr als das Vorgängerwerk. Dabei ist sogar manches ehedem verzeichnete Stück aus dem neuen Werk herausgefallen, weil es nachweislich außerhalb des deutschen Sprachraums entstand oder heute ins 16. Jahrhundert datiert wird. (...)
Das VE 15 lässt sich bequem benutzen und gestattet einen schnellen und sicheren Zugriff, wo immer der Historiker im Archiv oder in der Bibliothek mit Einblattdrucken aus der Inkunabelzeit zu tun hat. Als außerordentlich hilfreich erweisen sich dabei die inhaltlichen Anmerkungen, die in teilweise sehr ausführlicher und stets akribisch recherchierter Form den Kontext der Druckentstehung ausleuchten."
In: Sachsen und Anhalt. Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. Band 25 (2007). S. 387-390.
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"Wichtig sind die Konkordanzen, die Eisermanns Ansetzungen mit der bibliographischen Literatur verzahnen und die Nutzer zu zahlreichen kleinen Diskussionen, historischen Kurzinformationen und vielen Zitaten (zum Beispiel aus Nikolaus Paulus' Geschichte des Ablasses im Mittelalter oder dem Verfasserlexikon) führen. Mit diesen Zusatzinformationen geht Eisermann mit seinem akademischen Hintergrund deutlich über das Unternehmen von 1914 hinaus. So dürfen die drei Bände in keiner Bibliothek fehlen, die sich dem 15. Jahrhundert verpflichtet fühlt, und auch der Handel benötigt sie."
In: Aus dem Antiquariat. NF 5 (2007) Nr. 4. S. 299-300.
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"Das imponierende Grundlagenwerk von Falk Eisermann stellt für die Spätmittelalterforschung in den Bereichen Literaturgeschichte, Kirche und Frömmigkeit, Verwaltung, Politik und Krieg im Reich, Kultur und Kunst sowie für die Geschichte von Medien und Kommunikation essentielles neues Material zur Verfügung. Nicht nur konnte die Zahl der bekannten Drucke mit über 2.100 Nummern um mehrere Hundert gegenüber dem bisher maßgeblichen Verzeichnis aus dem Jahre 1914 gesteigert werden. Vielmehr ist gegenüber allen bisher verfügbaren einschlägigen Repertorien die Tiefe der wissenschaftlichen Erschließung hervorzuheben. Der Umfang des herangezogenen Schrifttums (fast 100 Seiten im Literaturverzeichnis) ist ein Indiz für die Arbeitsleistung, die hier erbracht wurde. Der Bearbeiter hat selbst bereits eine Reihe von Aufsätzen zur Auswertung dieses interessanten Überlieferungskorpus beigesteuert. Es ist zu erwarten und zu wünschen, daß die Forschung insgesamt rege von dem hier gebotenen Material Gebrauch machen wird."
In: Zeitschrift für historische Forschung. 34 (2007) Heft 2. S. 317-318.
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"FALK EISERMANN, der mit seinem neuen Standardwerk VE 15 gegenüber dem Vorgängerwerk "Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts" aus dem Jahre 1914 über 500 Nummern zusätzlich nennen kann, hat einen weiteren bedeutenden Markstein in der Erforschung der Einblattdrucke des 15. Jh.s gesetzt."
In: ZfdA. Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 136 (2007) Heft 1. S. 118-119.
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"Eisermann hat mit diesem Werk einen Thesaurus frühneuzeitlicher Publizistik erstellt. Entlegene und bislang nicht bekannte Einblattdrucke können so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Mit Eisermanns Veröffentlichung wird das Quellenmaterial und die Forschungsliteratur zum 15. Jahrhundert um ein vorbildliches Nachschlagewerk bereichert. Es ist anzunehmen, dass das VE 15 sich für die nächsten Jahrzehnte als unentbehrliches und herausragendes Standardwerk nicht nur für Inkunabelforscher, Mediävisten und Druckhistoriker, sondern auch für Bibliotheken, Antiquariate und Sammler sowie für alle, die sich mit typographischen Einblattdrucken beschäftigen, etablieren wird."
In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. 128 (2006) Heft 3. S. 536-541.
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"Der eingangs thematisierte Anspruch des "VE 15" ist (...) in vollem Maße eingelöst worden. Dieses Verzeichnis darf in keiner Bibliothek jedweder Disziplin, die sich mit dem 15. Jh. beschäftigt, fehlen. Es präsentiert den Benutzerinnen und Benutzern nicht nur vielfältige Informationen und Anregungen, zumal die Forschungsliteratur in breitem Umfang zur Kenntnis genommen und in die Katalogisate eingearbeitet wurde - es wird ihnen auch zahlreiche Erkenntnisse ermöglichen. Ohne Übertreibung: Dieses Verzeichnis ist ein erstklassiges Werk und, natürlich, in seiner Art "das beste". In den neuerdings beliebten "rankings", deren Seriosität und Sinnhaftigkeit Geisteswissenschaftlern nicht selten verborgen bleiben, gebührte ihm ob seiner Qualität ein erster Platz. Aber wahrscheinlich würde das Werk einen solchen auch nach quantitativen Methoden ergattern, da alle seriösen Forscher es zitieren müssen und werden. Quantitas a qualitate intelligitur - die Quantität muss von der Qualität her verstanden werden - darf man in diesem Falle, aber hoffentlich nicht nur in diesem, sagen."
In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. 93 (2006) Heft 3. S. 340-341.
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"Dieses umfangreiche und angesichts der sonstigen Entwicklung preisgünstige Werk ersetzt den 1914 publizierten Katalog "Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts". Es wurde im Münsteraner Sonderforschungsbereich "Träger, Felder und Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter" erarbeitet. Es konnten mehrere hundert neue Stücke nachgewiesen werden. Dem Medium entsprechend werden vor allem Ablaßbriefe und Gebete verzeichnet, aber auch kaiserliche Mahnschreiben, etwa aus der Mainzer Bistumsfehde (F 58-60) und anderen aktuellen politischen Konflikten. Bemerkenswert ist die fast 20 Seiten füllende "Negativliste" von nur mehr bibliographisch nachzuweisenden Einblattdrucken (Bd. 1, S. 38-56). Da keine generelle Datierungsübersicht geboten wird, muß das alphabetische Verzeichnis der Drucker (Bd. 1, S. 158-225) herangezogen werden. Daraus läßt sich klar erkennen, daß der Einblattdruck als Medium vor 1475 kaum in Gebrauch war und sich in den achtziger und neunziger Jahren des 15. Jh. allgemein verbreitete."
In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. 61, 2. S. 629.
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"Für all jene, zu deren Tätigkeiten die Beschäftigung mit Einblattdrucken zählt, wird dieses Verzeichnis einen fixen Platz in der buchwissenschaftlichen Werkzeugkiste finden, und dies nicht nur, weil Eisermanns Werk alle Auflagen erfüllt, die von einem gedruckten Verzeichnis zu erwarten sind, sondern weil er einen Grundstein gelegt hat, der, nach der langen Vernachlässigung, endlich zur Aufwertung der Einblattdrucke innerhalb der Inkunabelforschung beitragen kann."
In: biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift. 54 (2005) 2. S. 130-131.
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"Anhand der vorliegenden Daten zeigt sich besonders eindrucksvoll das Vordringen des Einblattdruckes in den Verwaltungsbereich. Die Kirche nutzte Einblattdrucke bereits früh, die weltlichen Obrigkeiten folgten bald nach. Unter Friedrich III. noch sporadisch eingesetzt, steigerte Maximilian I. den Gebrauch von Einblattdrucken als Herrschaftsmedium. Im 16. Jahrhundert wird dann das Amtsschriftgut (Formulare, vor allem aber Gesetze und Verordnungen) den größten Teil der Einblattdrucke ausmachen. Doch harren diese noch einer bibliografischen Verzeichnung, weil Einblattdrucke generell nicht in das VD 16 (Verzeichnis der Drucke des 16. Jahrhunderts) - leider ist beim VD 16 zum Datenabruf noch die Installation eines Zusatzprogrammes notwendig) aufgenommen worden sind. Dagegen können immerhin fast 13.000 Einblattdrucke des 17. Jahrhunderts über das VD 17 (Verzeichnis der Drucke des 17. Jahrhunderts) bereits online abgerufen werden. Letztere Projekte - die allerdings aufgrund der ungeheuren Fülle an Datenmaterial nicht mehr von einer Einzelperson geleistet werden konnten, sondern kollektive Sammlungen darstellen - lassen auch den Wunsch aufkeimen, dass das VE 15 einmal als Online-Datenbank zur Verfügung gestellt werden möge. Mit dem VE 15 ist nun jedenfalls ein profundes und hervorragendes Nachschlagewerk für die Inkunabelzeit vorhanden, welches der Forschung weitere Impulse geben wird. Gespannt darf man schon auf das angekündigte und von Sabine Griese bearbeitete "Repertorium der textierten Einblatt-Holz- und -Metallschnitte des 15. Jahrhunderts" sein.
In: Sehepunkte. 5 (2005), Nr. 6 [15.06.2005]
http://www.sehepunkte.de/2005/06/8269.html
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"Buchwissenschaftlern wird das Repertorium mit seinem umfangreichen und sorgfältig aufbereiteten Material gleichwohl großen Gewinn bringen."
In: Germanistik. 46 (2005) Heft 1/2. S. 11-12.