Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Jede Stadt und jeder Landkreis in Deutschland verweist heute in der öffentlichen Selbstdarstellung auf die touristischen Vorzüge des eigenen Raumes und fördert Infrastrukturmaßnahmen, die Reiseaktivitäten in ihre Region begünstigen. Zielgruppen sind Urlaubsreisende und Tagesbesucher, in größeren Städten zunehmend auch Geschäfts- und Kongressreisende. Sogenannte Sofatouristen, die in ihrer Hauptmotivation Freunde und Verwandte besuchen, bleiben in den strategischen Überlegungen ihrer Tourismuspolitik dabei bis heute weitgehend unberücksichtigt. Bestensfalls werden sie als bisher brachliegendes Potenzial für die Hotels vor Ort verstärkt angesprochen. Dabei beeindruckt ihre Größe. Etwa 40% aller im deutschen Inlandsverkehr jährlich gezählten Reisen, werden dem Hauptmotiv 'Visiting friends and relatives' (VFR) zugeordnet. Bei Reisen aus europäischen Ländern ist jede fünfte Fahrt mit einem Besuch bei Freunden oder Verwandten in Deutschland verbunden. Wanderungsbewegungen sind die wichtigsten Auslöser für VFR-Reisen. Mit der vorliegenden Diplomarbeit sollen diese Erscheinungen unter Verwendung einer Handlungs- und Entwicklungstheorie des Soziologen Bourdieus aus wirtschaftsgeographischer Perspektive für den Berliner Raum untersucht werden. In Berlin gehört der Tourismus mittlerweile zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen der Stadt. Im Jahr 2006 verbrachten Hotelbesucher hier etwa 16 Millionen Nächte, die Berlin als europäische Gästemetropole Nr. 3 nach London und Paris etablierten. In Privathaushalten werden im Vergleich dazu jedoch fast dreimal so viele Gästeübernachtungen vermutet. Der Einfluss von Migrations- und nachfolgenden VFR-Reiseereignissen auf die Entwicklung der Tourismuswirtschaft in Berlin ist daher als beachtenswert einzuschätzen. In der Diplomarbeit werden dazu drei zentrale Fragestellungen im Rahmen eines zusammenhängenden Entwicklungsmodells beantwortet, die aufeinander aufbauen: Wie stark ist ein direkter Zusammenhang zwischen Migrationsereignissen und VFR-Reiseereignissen im Berliner Raum ausgeprägt? Wie sehr werden die Reiseentscheidungen der Gäste von den Gastgebenden im Vergleich zu wichtigen Standortmerkmalen Berlins beeinflusst? Und inwieweit stellen Reisende, die nur Freunde und Verwandte besuchen, ein ökonomisches Potenzial dar?
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