Medien in ihren vielfältigsten Formen gehören zum selbstverständ lichen Lebensalltag der Jugendlichen. Im Kino, vor dem Fernseher, neben dem Radiorecorder erleben sie sich als Konsumenten von Pro grammen, die andere vorgedacht und gemacht haben. Daß der Kon sum von Angeboten der Massenkommunikation sich auch auf das eigene Selbstverständnis auswirkt, wird eher erahnt, seltener bewußt realisiert. Die Rolle des Konsumenten bedeutet Passivität, das Hinneh men von Einflüssen, die für den Jugendlichen nicht kontrollierbar sind. Von dieser Alltagssituation aus ist der Stellenwert der Medienpäda gogik in der Jugendarbeit zu bemessen. Eine auf Selbständigkeit und Mündigkeit der Kinder und Jugendlichen abzielende Jugendarbeit kann es sich eigentlich nicht leisten, diese Alltagssituation einfach abzubilden. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, die Beschränktheit des Medienkonsums auf zubrechen und wenigstens die verfügbaren Medien produktiv einzusetzen: Jugendliche stellen selbst einen Film her, bringen darin ihre Lebenssitua tion zum Ausdruck, vermitteln ihre Problemsicht, nehmen das Medium Film zur Darstellung und Durchsetzung ihrer Interessen in den Dienst. Damit eröffnen sich nicht nur gegenüber den Medien neue Verhaltens möglichkeiten; es wird gleichzeitig deutlich, daß Medien etwas mit der Kommunikation zwischen den Menschen zu tun haben, daß sie eine wich tige Rolle im gesellschaftlichen und politischen Leben spielen - und daß das Herstellen von Filmen in einer Gruppe unheimlich viel Spaß machen kann.
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