Mit der Digitalisierung der Videografie stieg die Zahl erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Studien stark an, die sich den Strukturen und Prozessen im Unterrichtsgeschehen mit dieser Methode widmeten. Videografierte Unterrichtssequenzen erlauben einen nahezu unmittelbaren Blick auf das Unterrichtsgeschehen und Ratingmanuale ermöglichen den Schluss auf Tiefenstrukturen des Unterrichtens, welche nicht direkt sichtbar sind. Allerdings sind derartige Studien sehr unterschiedlich über die einzelnen Domänen verteilt. Während in Mathematik, den Naturwissenschaften und den Sprachen eine Vielzahl empirisch bewährter fach- und allgemeindidaktischer Kategoriensysteme und Ratingmanuale vorliegen, finden sich in anderen Domänen wie der Musik, der Politik, der Religion oder dem Wirtschaftsunterricht bislang nur wenige bis keine Videostudien. Mit seiner Tagung im März 2012 suchte der Bereich Bildungsforschung im Siegener Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung die Vielfalt eines videobasierten Zugriffs auf Unterricht in den verschiedenen Fächern sichtbar zu machen. Bewusst wurden speziell auch die Fachdidaktiken angesprochen, die bislang noch nicht in der ersten Reihe der Videostudien stehen, um das Gespräch über die Grenzen der einzelnen Fächer hinweg zu ermöglichen.
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