Die Musik in all ihren Facetten, sei es im Alltag, zu festlichen Anlässen, zur Unterhaltung, Erbauung oder Untermalung, sei es in der Öffentlichkeit, in der Kirche oder in der Kammer, spielte im Leben eines Adeligen des 17. und 18. Jahrhunderts eine wesentliche Rolle. Von Kindesbeinen an, in der Erziehung und Bildung bis zum Erwachsenenalter, wurde die Beschäftigung mit den Künsten und deren Förderung als Teil der Lebenswelt und des adeligen Standesethos, ja in vielen Fällen als Pflicht angesehen. Inwiefern die Pflege der Musik über das in dieser Zeit vom gebildeten Hofmann und der Hofdame gewohnte und erwartete Maß hinausging und welchen Beitrag einzelne Adelsfamilien und ihre eigenen Hofhaltungen zur Kultur der österreichischen Lande beitragen konnten, ist das zentrale Thema dieses Buches. Dem Zeitgeist und dem Standesethos verpflichtetes Mäzenatentum oder eine der eigenen Persönlichkeit entsprungene Liebe zur Musik? Welche Motivation steckt hinter dem Engagement adeliger Familien im Bereich der Musik? Diesen und anderen Fragen widmet sich dieses Buch und soll so den Blick für das vermeintlich Verborgene schärfen.