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Abgesehen von frühen Formen des - zugegeben recht asymmetrischen, da größtenteils von West nach Ost verlaufenden - Wissens- und Kulturtransfers im frühen Mittelalter kann bereits für das hohe, vor allem aber das späte Mittelalter und die beginnende frühe Neuzeit eine beeindruckende Verflechtung des "alten", von der römischen Antike vorgeprägten und recht früh christianisierten mit dem "jungen" Europa nachgewiesen werden. Eine besondere Rolle als maritime Drehscheibe des überregionalen und interkulturellen Austauschs kam hierbei der Ostsee und ihren Anrainern zu. Die Bedeutung dieses…mehr

Produktbeschreibung
Abgesehen von frühen Formen des - zugegeben recht asymmetrischen, da größtenteils von West nach Ost verlaufenden - Wissens- und Kulturtransfers im frühen Mittelalter kann bereits für das hohe, vor allem aber das späte Mittelalter und die beginnende frühe Neuzeit eine beeindruckende Verflechtung des "alten", von der römischen Antike vorgeprägten und recht früh christianisierten mit dem "jungen" Europa nachgewiesen werden. Eine besondere Rolle als maritime Drehscheibe des überregionalen und interkulturellen Austauschs kam hierbei der Ostsee und ihren Anrainern zu. Die Bedeutung dieses atlantischen Nebenmeeres als Handlungs- und Kulturraum steht im Fokus dieses Bandes mit seinen thematisch vielfältigen, doch unter vielen Aspekten miteinander verflochtenen Beiträgen. So beziehen sich die "vielen Welten" im Titel auf die ethnischen und sprachlichen Differenzen, die mannigfaltigen herrschaftlichen Gliederungen, die religiösen Unterschiede, die verschiedenen Orientierungsrichtungen auf das Binnenland hin, das Neben- und Miteinander von Stadträumen und ländlichen Gebieten. Von Interesse ist hierbei auch die Rolle des an den Ostseeraum anschließenden Hinterlandes, so vor allem der südlicher und östlicher gelegenen Regionen Brandenburg, Großpolen, Schlesien, Kleinpolen, Kujawien, Masowien, Litauen wie auch nicht zuletzt der Fürstentümer der Rus. Ausgehend von der Heterogenität der Ostseeanrainer wollten wir im Rahmen der vorangegangenen gleichnamigen Tagung und der Verschriftlichung ihrer Ergebnisse verfolgen, wie die vielen Welten sich annäherten, in sich selbst zu einem Kommunikationsraum zusammenwuchsen und zugleich im Austausch mit dem an den Ostseeraum anschließenden Hinterland standen.
Autorenporträt
Heidi Hein-Kircher ist seit 2003 als Osteuropahistorikerin am Herder-Institut für Historische Ostmitteleuropaforschung tätig. Sie wurde 2000 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf promoviert und 2018 an der Philipps-Universität Marburg habilitiert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der autoritären Regime, in den Führerkulten, Erinnerungskulturen sowie in der Stadt- und Gendergeschichte des östlichen Europas.

Paul Srodecki ist promovierter Mediävist und Sozial- und Kulturhistoriker. Derzeit ist er an der Universität Sonderburg, Dänemark, beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte reichen von Alteritätsdiskursen der Vormoderne bis hin zur geschichtswissenschaftlichen Dekonstruktion nationaler Mythen und sozial- und kulturhistorischen Fragen der Moderne. Ludwig Steindorff ist Professor emeritus für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland. Zu seinen Forschungsinteressen gehören mittelalterliche Stadtgeschichte im östlichen Europa, monastische Kultur im Moskauer Reich, Konfession und Nation in Südosteuropa wie auch Staat und Religionsgemeinschaften im Sozialismus.