Die Arbeit unternimmt den Versuch, die Dramen und poetologischen Schriften Johann Christian Krügers (1723-1750) innerhalb des theatergeschichtlichen, literarischen und denkgeschichtlichen Kontextes seiner Zeit zu analysieren. Den Leitbezug bilden hier die Konzeption des Individuums und die Kategorie des "Gefühls", wie sie sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts herausbilden. Dabei erweist sich Krüger als ein den Aufklärungsprämissen kritisch gegenüberstehender Autor: Resultierend aus der Radikalisierung von Fühlen und Denken, enthalten seine Lustspiele Konfliktpotentiale, die strukturell auf die spätere Tragödie, speziell das bürgerliche Trauerspiel, verweisen.