Krimis kann sie eindeutig besser
Ein einziger Anruf lässt die Welt von Sophie einstürzen und ihre Koffer packen. Der Neustart in der alten Heimat Konstanz reißt auch wieder Wunden auf, die nie ganz verheilt sind. Und doch stellt sich da ein Kribbeln im Bauch ein, als Sophie Anton gegenübersteht.
Dumm nur, dass Anton einen Hund hat und Sophie Hunde nicht mag. Aber Tochter Marlene findet nicht…mehrKrimis kann sie eindeutig besser
Ein einziger Anruf lässt die Welt von Sophie einstürzen und ihre Koffer packen. Der Neustart in der alten Heimat Konstanz reißt auch wieder Wunden auf, die nie ganz verheilt sind. Und doch stellt sich da ein Kribbeln im Bauch ein, als Sophie Anton gegenübersteht. Dumm nur, dass Anton einen Hund hat und Sophie Hunde nicht mag. Aber Tochter Marlene findet nicht nur Hund Zottel toll, sondern malt Bilder, auf denen Anton, Zottel, Sophie und sie eine Familie sind. Sophie ist hin und her gerissen, denn Anton hat ein Geheimnis....
Bisher habe ich so gut wie alle Bücher aus dem Krimi-Genre von Tina Schlegel regelrecht durchgesuchtet, denn ihr packender Schreibstil ist wie geschaffen dafür, Spannung und Nervenkitzel pur zu erzeugen. Um so größer ist die Neugier auf den Wechsel ins Romantische. Beherrscht sie auch hier alle Töne der Klaviatur der Gefühle ?
Ich muss leider gestehen, dass der Ausflug an den Bodensee im wahrsten Sinne das Wortes ins Wasser gefallen ist, denn Romantik und große Gefühle sind leider nicht zu finden. Vielmehr schüttele ich immer wieder voller Unverständnis den Kopf und frage mich, wie eine erwachsene Frau und alleinerziehende Mutter so unreif und wenig entscheidungsfreudig sein kann, wie es Sophie leider ist. Statt das Leben und die Zeit mit ihrer Tochter in vollen Zügen zu genießen, drückt sie sich vor Entscheidungen und scheint auch kein Verantwortungsgefühl zu kennen. Sie ist wankelmütig und in meine Augen völlig mit sich und ihrer Lebenssituation überfordert.
Was Sophie zu unreif ist, ist ihre Tochter Marlene zu altklug. Das fünfjährige Mädchen hat Sprüche drauf, die an Küchenkalenderpsychologie erinnern. Finde ich diese neunmalkluge Art zu Beginn noch ganz witzig, kehrt sich das leider im Verlauf der Handlung um und wird enervierend. Normalerweise finde ich Kinder in Romanen einfach nur zuckersüß und ihnen fliegt mein Leserinnenherzchen zu, aber Marlene schafft es leider nicht, mich als kindliche Figur zu begeistern.
Die Geschichte liest sich zwar leicht von der Hand weg, aber mir fehlt hier das flirty Zusammenspiel zwischen Mann und Frau, da Sophie gerne wieder in alte Muster zurück fällt. Ich weiß, dass Tina Schlegel in ihren Krimis unglaublich gut darin ist, Stimmungen und Atmosphäre zu erzeugen, aber mit der Lovestory ist ihr das leider nicht gelungen.