Mit Verbindungen zu Karl Kraus und Elias Canetti: Ernst Strouhal erzählt eine große Wiener Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts.
Gerda, Friedl, Ilse und Susanne waren die Töchter von "Benedikt-Sohn" und Enkelinnen von Moriz Benedikt, dem berühmten Herausgeber der mächtigen "Neuen Freien Presse", gegen die Karl Kraus heftig polemisierte. In unmittelbarer Nachbarschaft der Benedikts lebte Elias Canetti, dessen Blicken die Töchter nicht entgingen und von denen er sich in den Salon einladen ließ. Der "Anschluss" machte dem privilegierten Dasein ein Ende, den vier Schwestern aber gelang die Flucht. Verstreut in alle Himmelsrichtungen, blieben sie einander über Emigration, Krieg, Nachkrieg hinweg verbunden.
Ernst Strouhal erzählt von einem Stück unwiederbringlicher Kultur und gibt damit seiner eigenen Mutter und seinen drei Tanten eine Stimme.
Gerda, Friedl, Ilse und Susanne waren die Töchter von "Benedikt-Sohn" und Enkelinnen von Moriz Benedikt, dem berühmten Herausgeber der mächtigen "Neuen Freien Presse", gegen die Karl Kraus heftig polemisierte. In unmittelbarer Nachbarschaft der Benedikts lebte Elias Canetti, dessen Blicken die Töchter nicht entgingen und von denen er sich in den Salon einladen ließ. Der "Anschluss" machte dem privilegierten Dasein ein Ende, den vier Schwestern aber gelang die Flucht. Verstreut in alle Himmelsrichtungen, blieben sie einander über Emigration, Krieg, Nachkrieg hinweg verbunden.
Ernst Strouhal erzählt von einem Stück unwiederbringlicher Kultur und gibt damit seiner eigenen Mutter und seinen drei Tanten eine Stimme.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2022Die Töchter des Sohns des Herrn der Hyänen
Echo einer versunkenen Zeit: Ernst Strouhal zeichnet die Lebensgeschichten von vier ungleichen Geschwistern nach
Das berühmteste Familienmitglied ist der Großvater: Moriz Benedikt (1849-1920) machte die deutschliberale "Neue Freie Presse" in den vierzig Jahren seiner Tätigkeit als Herausgeber, Eigentümer und Chefredakteur zum Weltblatt und sich selbst zu einem der reichsten Männer der Donaumonarchie, dessen Macht mit der des Kaisers konkurrierte - den zweitwichtigsten Mann des Reiches nennt ein englischer Kommentator Franz Joseph. Als Leitartikler war Benedikt das Sprachrohr der Weltkriegspropaganda, für Karl Kraus der "Herr der Hyänen", die sich an den Leichenbergen der Schlachtfelder vollfraßen: "Nach diesen großen Taten / auf größern Inseraten / die neue Macht beruht."
Für die "Vier Schwestern", deren Lebensgeschichten Ernst Strouhal in diesem Erinnerungsbuch nachzeichnet, war der Großvater eine mythische Respektsperson, im Hause seines Sohnes und Nachfolgers Ernst im Wiener Weinort Grinzing durfte der Name Karl Kraus nicht genannt werden. In der Himmelstraße 55 lebte man das privilegierte Leben des jüdisch assimilierten Großbürgertums, die Mädchen aber wurden von der strengen Mutter Irma kurzgehalten, mussten gar hungern. Ernst Benedikt, dem "Benedikt-Sohn", passten die Schuhe seines Vaters schlecht, er scheiterte mit der Zeitung ökonomisch und verkaufte seine Anteile, sah sich selbst aber auch eher als Künstler denn als Journalist. Für Kraus war der "junge Springinsgeld" nicht wirklich satisfaktionsfähig. Gleichwohl verkehrten im Hause Benedikt Leute wie Bruno Walter, Arthur Schnitzler, Hermann Broch, Thomas Mann, Stefan Zweig und der noch unbekannte Elias Canetti.
In ihrem Kern gibt Strouhals Erzählung ein Exempel davon, wie sich das nationalsozialistische Verhängnis in die Geschichte einer Familie einschrieb, sie um ihr Haus, ihre Heimat brachte, ihre Mitglieder auseinanderriss und in alle Welt verstreute. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 kamen die Schwestern nie mehr zu viert zusammen, das Medium der Sehnsucht und der Kindheitsbeschwörung waren Briefe. Susanne, die Jüngste, macht im Rückblick aus der Not der Trennung eine Tugend: Wären sie zusammengeblieben, hätten ihre Rivalitäten das familiäre Gefüge über kurz oder lang gesprengt. Doch gerade "dank unserer Familien-Diaspora" seien sie wieder zusammengewachsen. Nach den Kriegsjahren, die sie alle "schwesternlos" überstehen mussten, war die Freude der Wiederbegegnung groß: "Aus den oft wuterfüllten Rivalinnen wurden wir vier beste Freundinnen."
Der Kulturwissenschaftler Ernst Strouhal widmet sich seinem Gegenstand freilich nicht aus professioneller Distanz: "Dass drei der vier Schwestern meine Tanten waren (und die vierte meine Mutter), erleichterte das Verständnis in vielerlei Hinsicht. Und erschwerte anderes." Weil das zwischen Klammern verbannte Bekenntnis zur Mutter einem ausgewogenen Gesamtbild nicht im Wege stehen soll, gestattet der Autor sich selbst darin eine bloß marginale Existenz, als Kind, das sich trotzig dem Geltungsbedürfnis des Großvaters Ernst widersetzt, als Forscher, der die Puzzlesteine dieser Familienchronik zusammenträgt.
Strouhal hat den zeitgeschichtlichen und geographischen Horizont rekonstruiert und die Nachlässe der Schwestern in Wien, Zürich, New York und Paris im Kontext ihrer Freunde und Verwandten ausgewertet, in erster Linie Tausende Familienbriefe. Die grob chronologisch angeordnete Korrespondenz macht etwa zwei Drittel des Buches aus, das dritte ist dem Ausleuchten des Hintergrunds und dem Stiften der Zusammenhänge gewidmet. Die vier Schwestern, selbstbewusst, unkonventionell, erotisch umtriebig, gingen auch buchstäblich verschiedene Wege. Gerda, die stille Älteste, emigrierte mit einem Wiener Psychoanalytiker in die Vereinigten Staaten. Die übermütig-unstete Friedl ging nach England und machte sich unter dem Pseudonym Anna Sebastian einen Namen als - englische - Schriftstellerin. Die ernsthafte Ilse (die Mutter des Autors) schloss ihr Medizinstudium in der Schweiz ab und schlug sich kurz nach Kriegsende mit einem Wagen voll Medikamenten nach Wien durch. Die überzeugte Kommunistin sollte als Einzige dauerhaft in ihre Geburtsstadt zurückkehren und die Restitution der arisierten Villa durchsetzen - die alsbald wieder verkauft werden musste.
Das Nesthäkchen Susi wurde 1938 von ihrer finnlandschwedischen Tante nach Helsinki gebracht und kam mit den Eltern erst zwei Jahre später in Stockholm wieder zusammen. Als Susanne die journalistische Laufbahn einschlägt - sie wird sie bei Radio Free Europe in Paris beenden -, findet es Friedl "sonderbar" und "auch traurig", "dass jede von uns in einer anderen Sprache denkt und lebt". Der Vater war im Zuge des Novemberpogroms von der Gestapo verhaftet und misshandelt worden, wie viele reiche Juden mussten sich die Benedikts ihr Leben mit dem Verlust ihres Vermögens erkaufen.
Die Briefschreiberinnen, aber auch Vater Ernst zeigen Charme und Witz selbst in düstersten Phasen, der Umgangston ist unsentimental-ironisch und neigt zum drastischen Scherz: "Tepperte, alte Drecksau" heißt Susi ihre große Schwester Ilse in aller Liebe, "My sweetest old pigs" adressiert Friedl die Eltern, "Mein liebstes altes Mummischwein" nennt sie die Mutter, die ihrerseits zärtlich-fürsorgliche, gar nicht strenge Töne anschlägt. Und mag man anfangs auch etwas verwirrt sein ob der Fülle der Namen, Bezüge und Details, so entstehen gerade durch den stofflichen Reichtum das Bild grundverschiedener Persönlichkeiten und das Echo einer versunkenen Zeit, die im Untertitel "Fernes Wien, fremde Welt" ebenfalls anklingt.
Zu den interessantesten Aspekten gehört Friedl Benedikts siebzehn Jahre währende, von Ehefrau Veza geduldete Liebes- und dann Freundschaftsbeziehung mit Elias Canetti, den sie als Herrn und Meister ihres Schreibens verehrt und von dem sie sich mühsam emanzipiert: "Geliebter, geliebter Ilja, (...) Sternchen, als Deine Schülerin geht man durch eine harte Schule. Entweder wird man ein ganz starker, schöner Mensch, oder man zerbricht und wird krank." Als Friedl mit 36 einen schrecklichen Krebstod stirbt, ist Canetti an ihrer Seite. In "Das Augenspiel" (1985) erinnert er sich an die Lebensliebe, deren dritten Roman "Das Monster" er bewundert. Canetti zeichnet aber auch eine Karikatur von Ernst Benedikt, den Stefan Zweig einst "ebenso klug wie confus" nannte. Susi Benedikt zwingt als letzte Überlebende der Schwestern den Nobelpreisträger dazu, die verächtlichen Passagen über ihren Vater aus der zweiten Auflage zu tilgen. Als ihr Neffe Ernst ihr in Wien die damals neuen NS-Mahnmäler zeigt, macht sie ihn auf eine große Werbetafel für Kfz-Zubehör aufmerksam: "Vergaser" steht darauf, vis-à-vis dem Jüdischen Altersheim. DANIELA STRIGL
Ernst Strouhal: "Vier Schwestern". Fernes Wien, fremde Welt.
Zsolnay Verlag, Wien 2022. 416 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Echo einer versunkenen Zeit: Ernst Strouhal zeichnet die Lebensgeschichten von vier ungleichen Geschwistern nach
Das berühmteste Familienmitglied ist der Großvater: Moriz Benedikt (1849-1920) machte die deutschliberale "Neue Freie Presse" in den vierzig Jahren seiner Tätigkeit als Herausgeber, Eigentümer und Chefredakteur zum Weltblatt und sich selbst zu einem der reichsten Männer der Donaumonarchie, dessen Macht mit der des Kaisers konkurrierte - den zweitwichtigsten Mann des Reiches nennt ein englischer Kommentator Franz Joseph. Als Leitartikler war Benedikt das Sprachrohr der Weltkriegspropaganda, für Karl Kraus der "Herr der Hyänen", die sich an den Leichenbergen der Schlachtfelder vollfraßen: "Nach diesen großen Taten / auf größern Inseraten / die neue Macht beruht."
Für die "Vier Schwestern", deren Lebensgeschichten Ernst Strouhal in diesem Erinnerungsbuch nachzeichnet, war der Großvater eine mythische Respektsperson, im Hause seines Sohnes und Nachfolgers Ernst im Wiener Weinort Grinzing durfte der Name Karl Kraus nicht genannt werden. In der Himmelstraße 55 lebte man das privilegierte Leben des jüdisch assimilierten Großbürgertums, die Mädchen aber wurden von der strengen Mutter Irma kurzgehalten, mussten gar hungern. Ernst Benedikt, dem "Benedikt-Sohn", passten die Schuhe seines Vaters schlecht, er scheiterte mit der Zeitung ökonomisch und verkaufte seine Anteile, sah sich selbst aber auch eher als Künstler denn als Journalist. Für Kraus war der "junge Springinsgeld" nicht wirklich satisfaktionsfähig. Gleichwohl verkehrten im Hause Benedikt Leute wie Bruno Walter, Arthur Schnitzler, Hermann Broch, Thomas Mann, Stefan Zweig und der noch unbekannte Elias Canetti.
In ihrem Kern gibt Strouhals Erzählung ein Exempel davon, wie sich das nationalsozialistische Verhängnis in die Geschichte einer Familie einschrieb, sie um ihr Haus, ihre Heimat brachte, ihre Mitglieder auseinanderriss und in alle Welt verstreute. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 kamen die Schwestern nie mehr zu viert zusammen, das Medium der Sehnsucht und der Kindheitsbeschwörung waren Briefe. Susanne, die Jüngste, macht im Rückblick aus der Not der Trennung eine Tugend: Wären sie zusammengeblieben, hätten ihre Rivalitäten das familiäre Gefüge über kurz oder lang gesprengt. Doch gerade "dank unserer Familien-Diaspora" seien sie wieder zusammengewachsen. Nach den Kriegsjahren, die sie alle "schwesternlos" überstehen mussten, war die Freude der Wiederbegegnung groß: "Aus den oft wuterfüllten Rivalinnen wurden wir vier beste Freundinnen."
Der Kulturwissenschaftler Ernst Strouhal widmet sich seinem Gegenstand freilich nicht aus professioneller Distanz: "Dass drei der vier Schwestern meine Tanten waren (und die vierte meine Mutter), erleichterte das Verständnis in vielerlei Hinsicht. Und erschwerte anderes." Weil das zwischen Klammern verbannte Bekenntnis zur Mutter einem ausgewogenen Gesamtbild nicht im Wege stehen soll, gestattet der Autor sich selbst darin eine bloß marginale Existenz, als Kind, das sich trotzig dem Geltungsbedürfnis des Großvaters Ernst widersetzt, als Forscher, der die Puzzlesteine dieser Familienchronik zusammenträgt.
Strouhal hat den zeitgeschichtlichen und geographischen Horizont rekonstruiert und die Nachlässe der Schwestern in Wien, Zürich, New York und Paris im Kontext ihrer Freunde und Verwandten ausgewertet, in erster Linie Tausende Familienbriefe. Die grob chronologisch angeordnete Korrespondenz macht etwa zwei Drittel des Buches aus, das dritte ist dem Ausleuchten des Hintergrunds und dem Stiften der Zusammenhänge gewidmet. Die vier Schwestern, selbstbewusst, unkonventionell, erotisch umtriebig, gingen auch buchstäblich verschiedene Wege. Gerda, die stille Älteste, emigrierte mit einem Wiener Psychoanalytiker in die Vereinigten Staaten. Die übermütig-unstete Friedl ging nach England und machte sich unter dem Pseudonym Anna Sebastian einen Namen als - englische - Schriftstellerin. Die ernsthafte Ilse (die Mutter des Autors) schloss ihr Medizinstudium in der Schweiz ab und schlug sich kurz nach Kriegsende mit einem Wagen voll Medikamenten nach Wien durch. Die überzeugte Kommunistin sollte als Einzige dauerhaft in ihre Geburtsstadt zurückkehren und die Restitution der arisierten Villa durchsetzen - die alsbald wieder verkauft werden musste.
Das Nesthäkchen Susi wurde 1938 von ihrer finnlandschwedischen Tante nach Helsinki gebracht und kam mit den Eltern erst zwei Jahre später in Stockholm wieder zusammen. Als Susanne die journalistische Laufbahn einschlägt - sie wird sie bei Radio Free Europe in Paris beenden -, findet es Friedl "sonderbar" und "auch traurig", "dass jede von uns in einer anderen Sprache denkt und lebt". Der Vater war im Zuge des Novemberpogroms von der Gestapo verhaftet und misshandelt worden, wie viele reiche Juden mussten sich die Benedikts ihr Leben mit dem Verlust ihres Vermögens erkaufen.
Die Briefschreiberinnen, aber auch Vater Ernst zeigen Charme und Witz selbst in düstersten Phasen, der Umgangston ist unsentimental-ironisch und neigt zum drastischen Scherz: "Tepperte, alte Drecksau" heißt Susi ihre große Schwester Ilse in aller Liebe, "My sweetest old pigs" adressiert Friedl die Eltern, "Mein liebstes altes Mummischwein" nennt sie die Mutter, die ihrerseits zärtlich-fürsorgliche, gar nicht strenge Töne anschlägt. Und mag man anfangs auch etwas verwirrt sein ob der Fülle der Namen, Bezüge und Details, so entstehen gerade durch den stofflichen Reichtum das Bild grundverschiedener Persönlichkeiten und das Echo einer versunkenen Zeit, die im Untertitel "Fernes Wien, fremde Welt" ebenfalls anklingt.
Zu den interessantesten Aspekten gehört Friedl Benedikts siebzehn Jahre währende, von Ehefrau Veza geduldete Liebes- und dann Freundschaftsbeziehung mit Elias Canetti, den sie als Herrn und Meister ihres Schreibens verehrt und von dem sie sich mühsam emanzipiert: "Geliebter, geliebter Ilja, (...) Sternchen, als Deine Schülerin geht man durch eine harte Schule. Entweder wird man ein ganz starker, schöner Mensch, oder man zerbricht und wird krank." Als Friedl mit 36 einen schrecklichen Krebstod stirbt, ist Canetti an ihrer Seite. In "Das Augenspiel" (1985) erinnert er sich an die Lebensliebe, deren dritten Roman "Das Monster" er bewundert. Canetti zeichnet aber auch eine Karikatur von Ernst Benedikt, den Stefan Zweig einst "ebenso klug wie confus" nannte. Susi Benedikt zwingt als letzte Überlebende der Schwestern den Nobelpreisträger dazu, die verächtlichen Passagen über ihren Vater aus der zweiten Auflage zu tilgen. Als ihr Neffe Ernst ihr in Wien die damals neuen NS-Mahnmäler zeigt, macht sie ihn auf eine große Werbetafel für Kfz-Zubehör aufmerksam: "Vergaser" steht darauf, vis-à-vis dem Jüdischen Altersheim. DANIELA STRIGL
Ernst Strouhal: "Vier Schwestern". Fernes Wien, fremde Welt.
Zsolnay Verlag, Wien 2022. 416 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Daniela Strigl liest die Lebensgeschichte der vier Töchter des berühmten Zeitungsmannes Moritz Benedikt mit viel Interesse. Nicht nur lässt Strouhal hier sehr verschiedene weibliche Persönlichkeiten auferstehen. Auch wird in den zusammengetragenen Briefen sowie Strouhals Erläuterungen dazu anschaulich beschrieben, wie das "nationalsozialistische Verhängnis" eine jüdische Familie beraubte und zerriss. Die vier Frauen reagieren in ihren Briefen unterschiedlich darauf, doch sie alle teilen einen besonderen schwarzen Humor und ihre derbe Ausdrucksweise, freut sich die Kritikerin. Besonders spannend findet es Strigl, von der Beziehung Friedl Benedikts zum Schriftsteller Elias Canetti zu lesen, zu dem diese aufblickt und von dessen Einfluss sie sich nur mit Mühe losmachen kann. Dass Strouhal Sohn einer und Neffe der übrigen drei Schwestern ist, mag einen Teil seines Interesses erklären, mit dem er die Nachlässe seiner Tanten durchsucht, tausende Briefe zusammengetragen, ausgewertet und kuratiert hat. Doch sein Interesse überträgt sich definitiv, so die angetane Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Es ist die berührende Erzählung einer außergewöhnlichen Familiengeschichte, die die Welt von gestern farbig und lebhaft auferstehen lässt - Exilliteratur, die das Politische im Privaten und das Private im Politischen spürbar werden lässt." Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung, 29.10.22
"Wer das Buch 'Der Hase mit den Bernsteinaugen' mochte, wird dieses Buch noch viel mehr mögen." Ulrike Schmitzer, Ö1, 21.10.22
"Aus Briefausschnitten und historischer Recherche entstand eine eindrucksvolle Geschichte über Emigration und Emanzipation. So sticht 'Vier Schwestern' aus den vielen Publikationen heraus, die die Tragödie jüdischer Familien im Holocaust beleuchten." Matthias Dusini, Falter, 19.10.22
"Lässt durch den stofflichen Reichtum das Bild grundverschiedener Persönlichkeiten und das Echo einer versunkenen Zeit entstehen." Daniela Strigl, F.A.Z., 14.10.22
"'Vier Schwestern' ist wertvolle Exilliteratur - und superbe Erzählung vom kleinen Leben in der großen Geschichte, das ist sein Kern. ... Man kann 'Vier Schwestern' kaum aus der Hand legen, solange man nicht weiß, was mit Susanne, Gerda und Friedl und Ilse passiert. ... Es ist oft erstaunlich, wie viel Polemik und Poesie, Frohsinn und Trübsal, Geschnatter und Gravitas, Herzrasen und Humor die Schwestern auf einer Briefseite unterbringen. ... Eine gute Geschichte jagt die nächste. ... Ein ziemlich einzigartiges Dokument paradoxer Passion." Wolfgang Paterno, profil, 04.09.22
"Aus ihrer originellen Prosa sprechen große Sehnsucht, aber auch Derbheit, Freiheitsdrang und Schwermut." Andrea Seibel, Literarische Welt, 04.09.22
"Unsentimental. Packend und rührend!" Barbara Beer, Kurier, 23.08.22
"Eine außergewöhnliche und außergewöhnlich vielstimmige Geschichte." Judith Hoffmann, Ö1 Morgenjournal, 22.08.22
"Wer das Buch 'Der Hase mit den Bernsteinaugen' mochte, wird dieses Buch noch viel mehr mögen." Ulrike Schmitzer, Ö1, 21.10.22
"Aus Briefausschnitten und historischer Recherche entstand eine eindrucksvolle Geschichte über Emigration und Emanzipation. So sticht 'Vier Schwestern' aus den vielen Publikationen heraus, die die Tragödie jüdischer Familien im Holocaust beleuchten." Matthias Dusini, Falter, 19.10.22
"Lässt durch den stofflichen Reichtum das Bild grundverschiedener Persönlichkeiten und das Echo einer versunkenen Zeit entstehen." Daniela Strigl, F.A.Z., 14.10.22
"'Vier Schwestern' ist wertvolle Exilliteratur - und superbe Erzählung vom kleinen Leben in der großen Geschichte, das ist sein Kern. ... Man kann 'Vier Schwestern' kaum aus der Hand legen, solange man nicht weiß, was mit Susanne, Gerda und Friedl und Ilse passiert. ... Es ist oft erstaunlich, wie viel Polemik und Poesie, Frohsinn und Trübsal, Geschnatter und Gravitas, Herzrasen und Humor die Schwestern auf einer Briefseite unterbringen. ... Eine gute Geschichte jagt die nächste. ... Ein ziemlich einzigartiges Dokument paradoxer Passion." Wolfgang Paterno, profil, 04.09.22
"Aus ihrer originellen Prosa sprechen große Sehnsucht, aber auch Derbheit, Freiheitsdrang und Schwermut." Andrea Seibel, Literarische Welt, 04.09.22
"Unsentimental. Packend und rührend!" Barbara Beer, Kurier, 23.08.22
"Eine außergewöhnliche und außergewöhnlich vielstimmige Geschichte." Judith Hoffmann, Ö1 Morgenjournal, 22.08.22