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Der jiddische Poet Abraham Sutzkever (1913-2010) gehört zu denbedeutendsten Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Nicht sein Schicksal isteinmalig, sondern seine Fähigkeit, den Gang durch die Hölle lyrischbeschreiben zu können.Sutzkever, in Litauen geboren, verlebte seine Kindheit in Sibirien, zognach dem Tod des Vaters zurück nach Wilna, galt unter den jiddischenSchriftstellern als Einzelgänger. Er erlebte den mörderischen Überfallder Deutschen, Ghettoisierung und Holocaust. Ihm gelang die Fluchtin die Wälder, sagte als jüdischer Zeuge in Nürnberg aus, emigriertenach Israel, war Herausgeber der…mehr

Produktbeschreibung
Der jiddische Poet Abraham Sutzkever (1913-2010) gehört zu denbedeutendsten Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Nicht sein Schicksal isteinmalig, sondern seine Fähigkeit, den Gang durch die Hölle lyrischbeschreiben zu können.Sutzkever, in Litauen geboren, verlebte seine Kindheit in Sibirien, zognach dem Tod des Vaters zurück nach Wilna, galt unter den jiddischenSchriftstellern als Einzelgänger. Er erlebte den mörderischen Überfallder Deutschen, Ghettoisierung und Holocaust. Ihm gelang die Fluchtin die Wälder, sagte als jüdischer Zeuge in Nürnberg aus, emigriertenach Israel, war Herausgeber der bedeutendsten Zeitschrift für jiddischeLiteratur: Di goldene kejt.Manches im Jiddischen klingt süß, manches pathetisch. Sutzkeversernst empfängliche Natur widersteht dem Pathos durch Zartheit undPhantasie. Seine Gedichte, ob sie von Liebe, Tod, Verfolgung oder vomexistenziellen Drama handeln, sind geschrieben mit dem »blanken,flehenden Messer«. Der Poet berührt den offenen Nerv der deutschenGeschichte: Verfolgung und Widerstand, Grausamkeit und das Wunderder Rettung. Obwohl ihn die Erfahrung des menschengemachtenGrauens für immer prägte, war Sutzkever nie nur der 'Dichter desHolocaust', sondern ein Poet der conditio humana, ein schreibenderHiob und Schöpfer einer unverwechselbar eigenen, phantasievollenBildsprache.
Autorenporträt
Kurt Kreiler studierte Germanistik und Philosophie. Arbeit als Dramaturg,freier Hörfunkautor und Schriftsteller. Diverse Veröffentlichungenals Herausgeber und Übersetzer.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Wilfried Wenke ist dem Übersetzer Kurt Kreiler außerordentlich dankbar, dass er die Gedichte des jiddischen Dichters Abraham Sutzkever ins Deutsche übertragen hat und und rekapituliert in seiner Besprechung ausführlich dessen bewegtes Leben: 1913 geboren, ist die Familie früh nach Sibieren umgesiedelt, in den 1930er Jahren macht er erste Karriereschritte in der Literaturszene, bis der Überfall auf die Sowjetunion 1941 dafür sorgt, dass Sutzkever ins Wilnaer Ghetto kommt. Besonders erschütternd unter diesen Gedichten ist für Wenke jenes, das vom Kind des Autors handelt: "Ein Tropfen Gift hat deinen Glauben zerstört/Du glaubtest:/es sei warme süße Milch." Nach Kriegsende ist er nach Palästina emigriert und war noch lange im kulturellen Bereich tätig, weiß der Kritiker, dem auch der zurückhaltende Kommentar des Übersetzer gefällt.

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