Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Er wollte den westlichen Seeweg nach Indien und China entdecken, mit Gewürzen und Gold die spanischen Staatskassen und seine eigene Geldbörse füllen. Doch das hat Kolumbus nie geschafft, stattdessen war er für den Tod vieler Indios verantwortlich. Dennoch gilt er als Entdecker schlechthin, der Mythos und Kult rund um seine Person sind ungebrochen. Wiederzufinden ist dieser Kult um den angeblichen Entdecker der Neuen Welt auch in der Kunst und in der Literatur. Roa Bastos hat 1992, 500 Jahre nach der ersten Reise des Kolumbus, seinen eigenen Weg gewählt, um die seine Geschichte zu erzählen. Er schuf mit Vigilia del Almirante einen transversalhistorischen Roman, der die historischen Gegebenheiten zwar als Vorlage nimmt, sie jedoch neu zusammensetzt, mehrere Quellen benutzt, Lücken füllt und so eine mögliche Geschichte der
damaligen Ereignisse erzählt.Der Begriff "transversalhistorisch" erweitert als operationale Kategorie die bisher in der Hispanistik verwandte Bezeichnung "nueva novela histórica", um das Verhältnis zwischen den historischen und literarischen Diskursen zu verdeutlichen. Romane wie Vigilia del Almirante lediglich als neuhistorisch zu charakterisieren, hieße, das Maß ihrer diskursiven Neuerungen nicht in angemessener Form zu betrachten. Der Begriff transversalhistorisch erfüllt diese Aufgabe weitestgehend, denn er signalisiert in einem Wort besonders bildhaft die Art der Verknüpfung zwischen der Geschichte und der Fiktion: transversal. So wird die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Vertextungsverfahren innerhalb der literarischen Tradition gerichtet, sondern auch auf die epistemologischen Veränderungen, die sich im Schreiben, Lesen, Sprechen und Wahrnehmen äußern. In dieser Arbeit wird der Roman Vigila del Almirante von Augusto Roa Bastos dahingehend beleuchtet, was ihn als transversalhistorischen Roman kennzeichnet. Dazu wird zunächst geklärt, was der Begriff transversalhistorisch eigentlich bedeutet und wo er herkommt. Danach werden verschiedene Elemente aufgezeigt, die Vigila del Almirante als transversalhistorischen Roman charakterisieren. Außerdem wird geklärt, wie Roa Bastos seinen Kolumbus 500 Jahre nach den Entdeckungsreisen darstellt.
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damaligen Ereignisse erzählt.Der Begriff "transversalhistorisch" erweitert als operationale Kategorie die bisher in der Hispanistik verwandte Bezeichnung "nueva novela histórica", um das Verhältnis zwischen den historischen und literarischen Diskursen zu verdeutlichen. Romane wie Vigilia del Almirante lediglich als neuhistorisch zu charakterisieren, hieße, das Maß ihrer diskursiven Neuerungen nicht in angemessener Form zu betrachten. Der Begriff transversalhistorisch erfüllt diese Aufgabe weitestgehend, denn er signalisiert in einem Wort besonders bildhaft die Art der Verknüpfung zwischen der Geschichte und der Fiktion: transversal. So wird die Aufmerksamkeit nicht nur auf die Vertextungsverfahren innerhalb der literarischen Tradition gerichtet, sondern auch auf die epistemologischen Veränderungen, die sich im Schreiben, Lesen, Sprechen und Wahrnehmen äußern. In dieser Arbeit wird der Roman Vigila del Almirante von Augusto Roa Bastos dahingehend beleuchtet, was ihn als transversalhistorischen Roman kennzeichnet. Dazu wird zunächst geklärt, was der Begriff transversalhistorisch eigentlich bedeutet und wo er herkommt. Danach werden verschiedene Elemente aufgezeigt, die Vigila del Almirante als transversalhistorischen Roman charakterisieren. Außerdem wird geklärt, wie Roa Bastos seinen Kolumbus 500 Jahre nach den Entdeckungsreisen darstellt.
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