Viktor Schauberger gilt heute in ökologischen Zirkeln als Geheimtipp. Wer in Schubladen denkt, wird lange zu suchen haben, bis er für Schauberger eine findet. Was soll man von einem Ingenieur und Erfinder halten, der seine Intuitionen von seiner Lehrmeisterin, der Natur, bezieht, der Holzschwemmanlagen baut, in denen man mit unglaublich wenig, aber speziell temperiertem und verwirbeltem Wasser Baumstämme transportieren kann? Er ist ein Naturschwärmer, der Naturgesetze für Makulatur erklärt, ein Förster, der mit Kategorien aus der Naturlehre Goethes argumentiert und Wissenschaftler mit Behauptungen vor den Kopf gestoßen hat, dass der Reibungswiderstand von Wasser bestimmter Temperatur nicht Wärme, sondern Abkühlung erzeugt, ein Querdenker, der den Ingenieuren ein radikales Wir bewegen falsch ins Stammbuch schreibt und Antriebsapparate baut, die nicht nach dem Prinzip der Explosion, sondern der Implosion funktionieren. Martina Nell gibt eine umfassende und klare Übersicht über Schaubergers Erfindungen, Patente, Apparate und Konzepte. Sie referiert die teilweise schwer zugänglichen Schriften, liefert Schlüssel, mit denen sich seine sperrige Terminologie erschließen läßt. Aus dem kaum zu überblickenden Ideensteinbruch Schaubergers fördert sie überraschend kohärente Theoriezusammenhänge zutage und gibt Einblick in eine Vorstellungswelt, zu der uns der Zugang verbaut ist, weil wir bestimmte elementare Phänomene wahrzunehmen verlernt haben.