Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung - und dem Schmerz über ihr Verschwinden Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun' In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renée erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schloßgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr großes Vermögen selbst - sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renée einander als Seelenverwandte - und Harry erweist sich in Sachen Großzügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe. Während Krieg und Faschismus Europa überziehen, bleibt die Villa Ginestra mitsamt ihrem Publikum und ihren Gästen das magische Zentrum von Harrys Sehnsucht, ein Paradies und ein verwunschener Ort, aus dem ihn vielerlei Sendschreiben erreichen, die immer wieder einen noch ungeahnten Aspekt von Renées Person beleuchten. Indem der Ich-Erzähler stets weitere Schichten des Beziehungsgef lechts dieser Frau ergründet, erforscht er mit subtiler Ironie die schillernden Facetten einer Mentalität: die Psyche des amerikanischeuropäischen Geld- und Bildungsbürgertums im 20. Jahrhundert.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.03.2009Europas feinsinnigste Traditionen
Der Kunsthistoriker Fred Licht debütiert mit einem Roman über eine florentinische Villa
Für seinen ersten Roman inszeniert Fred Licht ein betörendes Ambiente. Am Rande der Altstadt von Florenz gelegen, nähert man sich der Villa Ginestra durch einen weitläufigen, kostbar bepflanzten Garten. Hinter ihrer strengen Fassade bietet sie komfortablen Raum für eine große Familie, deren Gäste und das Personal. Eingerichtet mit erlesenem Mobiliar, liefert sie den angemessenen Rahmen für Privatkonzerte oder Gesellschaften – und wer für einen Augenblick die Geselligkeit scheut, kann sich in die Bibliothek oder in den verwunschenen Wintergarten zurückziehen.
Eine unwiderstehliche Kulisse, zugleich das Reich einer höchst ungewöhnlichen Dame. Ihren Nachnamen erfahren wir nicht, der Erzähler, der auch nur seinen Vornamen Harry preisgibt und der ihr Sohn sein könnte, spricht von ihr immer nur als von seiner Cousine Renée. Nichts geht über Diskretion in einer Familie von Privatbankiers, deren Zweige sich untereinander die Finanzmärkte in New York, Paris, London, Frankfurt und Genf aufgeteilt haben. Damit eine solche Familie ihr Vermögen über die Jahrzehnte bewahren, vermehren und vererben kann, braucht sie strenge, innere Gesetze, die für alle Mitglieder verbindlich sind. Cousine Renée hat sich in verschiedenen Fällen nicht an diese Gesetze gehalten und sich damit den Unmut ihrer Verwandtschaft zugezogen – wobei man über einige ihrer erotischen Eskapaden wohl noch leichter hinweggesehen hätte als über die Tatsache, dass sie mit Unterstützung ihres persönlichen Vermögensberaters eine höhere Rendite erzielt hat als ihre Verwandten, die den traditionellen Anlagestrategien der Familie vertrauten. Die Villa Ginestra übrigens hat sie nicht aus dem Familienvermögen übernommen, sondern von ihrer besten Freundin geerbt, nachdem diese kinderlos gestorben war. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sie das Haus in einen Treffpunkt bedeutender Künstler und Wissenschaftler, die dort als ihre Gäste in Ruhe und frei von allen finanziellen Sorgen arbeiten konnten.
Renée hat keine Kinder, denen sie eines Tages ihren Reichtum weitergeben könnte. Es wäre also unklug, sie völlig zu verstoßen. Damit sich nicht etwa ein anderer der Familienzweige einen Vorsprung verschafft, macht sich Harry mit seiner Mutter von der Schweiz aus auf den Weg nach Italien. Doch der Plan geht nicht so auf, wie sich die Eltern das vorgestellt hatten. Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren Cousine und Cousin, die Mutter und Sohn sein könnten, eine intensive wechselseitige Seelenverwandtschaft. Der Versuch, Renées Vermögen für die Familie zu retten, droht mit dem Verlust Harrys an die ungeliebte Verwandte zu enden. Von den Wundern der Stadt Florenz genauso fasziniert wie von der inneren Unabhängigkeit seiner Cousine, verbringt Harry denn auch seine künftigen Ferien in der Villa. Schließlich müssen seine Eltern die Tatsache akzeptieren, dass er nicht zum Bankier geboren ist und lassen ihn ganz nach Florenz ziehen, auf dass er es wenigstens als Erbe zu etwas bringe.
Eine dekadente Konstellation – aber wir befinden uns in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Renées Mäzenatentum steht nicht mehr allein im Dienst großer wissenschaftlicher oder künstlerischer Werke, immer stärker wird es von der Sorge bestimmt, das schiere Überleben ihrer Gäste zu retten. Der Kulturphilosoph Joseph Jacobsohn etwa, bis ins biographische Detail Walter Benjamin nachgebildet, sucht die Villa Ginestra nur als Zwischenstation auf seiner Flucht nach Spanien auf, wo er seinem Leben ein Ende setzen wird. Craig Perrin kann spätestens mit dem Ausbruch des Krieges nicht mehr in seine englische Heimat zurückkehren, weil er wegen seiner schillernden Vergangenheit fürchten muss, dort der Kollaboration mit den Deutschen angeklagt zu werden. Harry selbst schließlich spürt zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Verantwortungsbewusstsein. Er erinnert sich seiner amerikanischen Staatsbürgerschaft, reist nach New York und meldet sich bei der Army. Mit der Sprache und der Kultur des Landes vertraut, wird er bei der Befreiung Italiens eingesetzt – und erlebt das Ende des Krieges in Florenz. Natürlich führt ihn einer seiner ersten Wege zur Villa Ginestra. Doch die Freude auf ein Wiedersehen wird enttäuscht, Cousine Renée will ihn nicht sehen. Sie ist eine gebrochene Frau, denn sie, die ihre Villa als Bollwerk gegen Krieg und Terror verstand, wurde während der deutschen Besatzung in Schuld verstrickt. Nach ihrem Tod in den frühen fünfziger Jahren tritt Harry ihr Erbe an. Er verzichtet darauf, selbst in der Villa Ginestra zu wohnen, vielleicht, weil er sich nicht in der Lage sieht, das Haus so souverän zu führen, wie dies seiner Cousine einst gelungen war. Doch auch er entscheidet sich für die Rolle des Mäzens, sorgt sich dabei um den Nachlass Joseph Jacobsohns, aber wirkt dabei blutleer und uninspiriert, lediglich der Verwalter eines Erbes, unfähig, es zu vermehren.
Um Erbschaften und Vermächtnisse, um Pflichten und Freiheiten der Erben geht es in Fred Lichts erstem Roman, das späte literarische Debüt eines bedeutenden Kunsthistorikers, der 1928 in Berlin geboren wurde, Deutschland verlassen musste und als Kurator der Peggy Guggenheim Sammlung in Venedig nach Europa zurückkehrte. Auf den ersten Blick ein kulinarischer Schmöker: Wer wäre denn nicht gerne zu Gast in der Villa Ginestra? Licht versteht es großartig, mit solchen Phantasien zu spielen. Wie seine Hauptfiguren hält er sich an das Gebot äußerster Diskretion, auf dass die Durchschnittsverdiener unter seinen Lesern um so ungläubiger den Kopf schütteln, wenn sie aus einer beiläufigen Andeutung den wahren Reichtum der Protagonisten zu erahnen glauben. Nun wäre Harry, ein Mensch von eher schlichtem Geiste, zu solch erzählerischer Raffinesse gar nicht in der Lage. Weite Strecken der Erzählung übernehmen denn auch Cousine Renée und ihre Gäste Jacobsohn und Perrin, deren Aufzeichnungen und Briefe ausführlich zitiert werden.
Artifiziell komponiert, in der Handlung gewagt konstruiert, von bisweilen gefährlich exzentrischen Figuren bevölkert, präsentiert dieser Roman eine düstere Gesamtansicht des intellektuellen Europa in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit keiner seiner Figuren will man sich am Ende identifizieren, niemand bleibt frei von Schuld, und sei es auch nur die Schuld, das Privileg zu genießen, sich hinter den Zäunen der Villa Ginestra vor der Katastrophe sicher zu fühlen. Jenes feinsinnige Europa, das ein Bau wie die Villa Ginestra verkörperte, scheint für immer untergegangen. Auch Harry übrigens bleibt kinderlos, und die Villa steht am Ende des Romans leer.
Ein Roman ohne Held? Der wahre Held dieses Buchs ist die Villa selbst. Sie überdauert die Zeiten, wie einst die großen Familien. So lange sie steht, ist noch nicht alle Hoffnung verloren, dass sie eines Tages Bewohner findet, denen ein Leben gelingt, das ihrem Rahmen entspricht. Dass die Idee von einem solch gelungenen Leben alle Katastrophen überdauert, verdanken wir Kunstwerken wie der Villa Ginestra, die sie von Generation zu Generation weitergeben. Die Menschen selbst haben diese Erbschaft verspielt. TOBIAS HEYL
FRED LICHT: Villa Ginestra. Roman. Aus dem Englischen von Angela Praesent. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2008. 453 Seiten, 32 Euro.
Die Menschen kommen und gehen, die Villen aber bleiben Bildagentur Huber
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Der Kunsthistoriker Fred Licht debütiert mit einem Roman über eine florentinische Villa
Für seinen ersten Roman inszeniert Fred Licht ein betörendes Ambiente. Am Rande der Altstadt von Florenz gelegen, nähert man sich der Villa Ginestra durch einen weitläufigen, kostbar bepflanzten Garten. Hinter ihrer strengen Fassade bietet sie komfortablen Raum für eine große Familie, deren Gäste und das Personal. Eingerichtet mit erlesenem Mobiliar, liefert sie den angemessenen Rahmen für Privatkonzerte oder Gesellschaften – und wer für einen Augenblick die Geselligkeit scheut, kann sich in die Bibliothek oder in den verwunschenen Wintergarten zurückziehen.
Eine unwiderstehliche Kulisse, zugleich das Reich einer höchst ungewöhnlichen Dame. Ihren Nachnamen erfahren wir nicht, der Erzähler, der auch nur seinen Vornamen Harry preisgibt und der ihr Sohn sein könnte, spricht von ihr immer nur als von seiner Cousine Renée. Nichts geht über Diskretion in einer Familie von Privatbankiers, deren Zweige sich untereinander die Finanzmärkte in New York, Paris, London, Frankfurt und Genf aufgeteilt haben. Damit eine solche Familie ihr Vermögen über die Jahrzehnte bewahren, vermehren und vererben kann, braucht sie strenge, innere Gesetze, die für alle Mitglieder verbindlich sind. Cousine Renée hat sich in verschiedenen Fällen nicht an diese Gesetze gehalten und sich damit den Unmut ihrer Verwandtschaft zugezogen – wobei man über einige ihrer erotischen Eskapaden wohl noch leichter hinweggesehen hätte als über die Tatsache, dass sie mit Unterstützung ihres persönlichen Vermögensberaters eine höhere Rendite erzielt hat als ihre Verwandten, die den traditionellen Anlagestrategien der Familie vertrauten. Die Villa Ginestra übrigens hat sie nicht aus dem Familienvermögen übernommen, sondern von ihrer besten Freundin geerbt, nachdem diese kinderlos gestorben war. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sie das Haus in einen Treffpunkt bedeutender Künstler und Wissenschaftler, die dort als ihre Gäste in Ruhe und frei von allen finanziellen Sorgen arbeiten konnten.
Renée hat keine Kinder, denen sie eines Tages ihren Reichtum weitergeben könnte. Es wäre also unklug, sie völlig zu verstoßen. Damit sich nicht etwa ein anderer der Familienzweige einen Vorsprung verschafft, macht sich Harry mit seiner Mutter von der Schweiz aus auf den Weg nach Italien. Doch der Plan geht nicht so auf, wie sich die Eltern das vorgestellt hatten. Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren Cousine und Cousin, die Mutter und Sohn sein könnten, eine intensive wechselseitige Seelenverwandtschaft. Der Versuch, Renées Vermögen für die Familie zu retten, droht mit dem Verlust Harrys an die ungeliebte Verwandte zu enden. Von den Wundern der Stadt Florenz genauso fasziniert wie von der inneren Unabhängigkeit seiner Cousine, verbringt Harry denn auch seine künftigen Ferien in der Villa. Schließlich müssen seine Eltern die Tatsache akzeptieren, dass er nicht zum Bankier geboren ist und lassen ihn ganz nach Florenz ziehen, auf dass er es wenigstens als Erbe zu etwas bringe.
Eine dekadente Konstellation – aber wir befinden uns in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Renées Mäzenatentum steht nicht mehr allein im Dienst großer wissenschaftlicher oder künstlerischer Werke, immer stärker wird es von der Sorge bestimmt, das schiere Überleben ihrer Gäste zu retten. Der Kulturphilosoph Joseph Jacobsohn etwa, bis ins biographische Detail Walter Benjamin nachgebildet, sucht die Villa Ginestra nur als Zwischenstation auf seiner Flucht nach Spanien auf, wo er seinem Leben ein Ende setzen wird. Craig Perrin kann spätestens mit dem Ausbruch des Krieges nicht mehr in seine englische Heimat zurückkehren, weil er wegen seiner schillernden Vergangenheit fürchten muss, dort der Kollaboration mit den Deutschen angeklagt zu werden. Harry selbst schließlich spürt zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Verantwortungsbewusstsein. Er erinnert sich seiner amerikanischen Staatsbürgerschaft, reist nach New York und meldet sich bei der Army. Mit der Sprache und der Kultur des Landes vertraut, wird er bei der Befreiung Italiens eingesetzt – und erlebt das Ende des Krieges in Florenz. Natürlich führt ihn einer seiner ersten Wege zur Villa Ginestra. Doch die Freude auf ein Wiedersehen wird enttäuscht, Cousine Renée will ihn nicht sehen. Sie ist eine gebrochene Frau, denn sie, die ihre Villa als Bollwerk gegen Krieg und Terror verstand, wurde während der deutschen Besatzung in Schuld verstrickt. Nach ihrem Tod in den frühen fünfziger Jahren tritt Harry ihr Erbe an. Er verzichtet darauf, selbst in der Villa Ginestra zu wohnen, vielleicht, weil er sich nicht in der Lage sieht, das Haus so souverän zu führen, wie dies seiner Cousine einst gelungen war. Doch auch er entscheidet sich für die Rolle des Mäzens, sorgt sich dabei um den Nachlass Joseph Jacobsohns, aber wirkt dabei blutleer und uninspiriert, lediglich der Verwalter eines Erbes, unfähig, es zu vermehren.
Um Erbschaften und Vermächtnisse, um Pflichten und Freiheiten der Erben geht es in Fred Lichts erstem Roman, das späte literarische Debüt eines bedeutenden Kunsthistorikers, der 1928 in Berlin geboren wurde, Deutschland verlassen musste und als Kurator der Peggy Guggenheim Sammlung in Venedig nach Europa zurückkehrte. Auf den ersten Blick ein kulinarischer Schmöker: Wer wäre denn nicht gerne zu Gast in der Villa Ginestra? Licht versteht es großartig, mit solchen Phantasien zu spielen. Wie seine Hauptfiguren hält er sich an das Gebot äußerster Diskretion, auf dass die Durchschnittsverdiener unter seinen Lesern um so ungläubiger den Kopf schütteln, wenn sie aus einer beiläufigen Andeutung den wahren Reichtum der Protagonisten zu erahnen glauben. Nun wäre Harry, ein Mensch von eher schlichtem Geiste, zu solch erzählerischer Raffinesse gar nicht in der Lage. Weite Strecken der Erzählung übernehmen denn auch Cousine Renée und ihre Gäste Jacobsohn und Perrin, deren Aufzeichnungen und Briefe ausführlich zitiert werden.
Artifiziell komponiert, in der Handlung gewagt konstruiert, von bisweilen gefährlich exzentrischen Figuren bevölkert, präsentiert dieser Roman eine düstere Gesamtansicht des intellektuellen Europa in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit keiner seiner Figuren will man sich am Ende identifizieren, niemand bleibt frei von Schuld, und sei es auch nur die Schuld, das Privileg zu genießen, sich hinter den Zäunen der Villa Ginestra vor der Katastrophe sicher zu fühlen. Jenes feinsinnige Europa, das ein Bau wie die Villa Ginestra verkörperte, scheint für immer untergegangen. Auch Harry übrigens bleibt kinderlos, und die Villa steht am Ende des Romans leer.
Ein Roman ohne Held? Der wahre Held dieses Buchs ist die Villa selbst. Sie überdauert die Zeiten, wie einst die großen Familien. So lange sie steht, ist noch nicht alle Hoffnung verloren, dass sie eines Tages Bewohner findet, denen ein Leben gelingt, das ihrem Rahmen entspricht. Dass die Idee von einem solch gelungenen Leben alle Katastrophen überdauert, verdanken wir Kunstwerken wie der Villa Ginestra, die sie von Generation zu Generation weitergeben. Die Menschen selbst haben diese Erbschaft verspielt. TOBIAS HEYL
FRED LICHT: Villa Ginestra. Roman. Aus dem Englischen von Angela Praesent. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2008. 453 Seiten, 32 Euro.
Die Menschen kommen und gehen, die Villen aber bleiben Bildagentur Huber
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Höchst angetan zeigt sich Tobias Heyl von diesem Romandebüt des Kunsthistorikers Fred Licht. Als heimliche Hauptfigur des Romans um Erbschaften, Vermächtnisse, Pflichten und Freiheiten von Erben in einer reichen, weit verzweigten Familie sieht er die Villa Ginestra am Rande von Florenz, eine hinreißende Kulisse der Handlung. Er lobt die kunstvolle Komposition des Romans, der zum Teil von recht exzentrischen Figuren bevölkert wird, und das gekonnte Spiel mit der Phantasie des Lesers. Das Werk eröffnet für ihn ein Panorama des intellektuellen Europas Mitte des 20. Jahrhunderts. Ein großes Thema scheint ihm dabei auch die Verstrickung in Schuld.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Für seinen ersten Roman inszeniert Fred Licht ein betörendes Ambiente. Auf den ersten Blick ein kulinarischer Schmöker: Wer wäre denn nicht gerne zu Gast in der Villa Ginestra' Licht versteht es großartig mit solchen Phantasien zu spielen."