»Vilnius Poker« von Ricardas Gavelis ist die große litauische Wiederentdeckung über die sowjetische Okkupation und was sie im Inneren der Menschen angerichtet hat
Vytautas Vargalys wurde vor der sowjetischen Besatzung Litauens geboren, avancierte zum Freiheitskämpfer, wurde daraufhin gefoltert und in ein Arbeitslager in Sibirien deportiert. Er überlebt, wird aber fortan von rätselhaften Visionen und Erinnerungen heimgesucht und auch von paranoidem Verfolgungswahn. Denn Vytautas, der seit seiner Rückkehr als Bibliothekar arbeitet, ist überzeugt: Die bröckelnde sowjetische Macht lauert hinter jeder Straßenecke, und jede Vorstellung von Wirklichkeit trägt eine Alternative schon in sich. Seine Affäre mit der Bibliothekskollegin Lolita wird jäh durch einen Mord beendet - und mündet in eine Anklage gegen Vytautas. Im Prozess beschreibt jeder der aufgerufenen Zeugen eine ganz eigene Wahrheit. Wem kann man glauben? Ist es am Ende die eigene Wahrnehmung, die einen täuscht? Das monumentale »Vilnius Poker« ist der wichtigste litauische Roman des 20. Jahrhunderts und ein schillerndes Kaleidoskop, das mit jeder Bewegung ein neues Bild ergibt.
»Der mal poetische, mal pornografische und mal politische Roman ist eine Hymne an die Freiheit.« Arte
»Man muss Ricardas Gavelis an der Schnittstelle zwischen Surrealismus, magischem Realismus, Kafka und Roald Dahl verorten.« taz
Vytautas Vargalys wurde vor der sowjetischen Besatzung Litauens geboren, avancierte zum Freiheitskämpfer, wurde daraufhin gefoltert und in ein Arbeitslager in Sibirien deportiert. Er überlebt, wird aber fortan von rätselhaften Visionen und Erinnerungen heimgesucht und auch von paranoidem Verfolgungswahn. Denn Vytautas, der seit seiner Rückkehr als Bibliothekar arbeitet, ist überzeugt: Die bröckelnde sowjetische Macht lauert hinter jeder Straßenecke, und jede Vorstellung von Wirklichkeit trägt eine Alternative schon in sich. Seine Affäre mit der Bibliothekskollegin Lolita wird jäh durch einen Mord beendet - und mündet in eine Anklage gegen Vytautas. Im Prozess beschreibt jeder der aufgerufenen Zeugen eine ganz eigene Wahrheit. Wem kann man glauben? Ist es am Ende die eigene Wahrnehmung, die einen täuscht? Das monumentale »Vilnius Poker« ist der wichtigste litauische Roman des 20. Jahrhunderts und ein schillerndes Kaleidoskop, das mit jeder Bewegung ein neues Bild ergibt.
»Der mal poetische, mal pornografische und mal politische Roman ist eine Hymne an die Freiheit.« Arte
»Man muss Ricardas Gavelis an der Schnittstelle zwischen Surrealismus, magischem Realismus, Kafka und Roald Dahl verorten.« taz
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Leicht zu lesen ist das nicht, stellt Rezensent Maximilian Mengeringhaus in seiner Besprechung des Roman von Ričardas Gavelis klar. Der litauische Autor setzt in seinem ursprünglich 1989 erschienenen Roman seine Hauptfigur Vytautas Vargalys auf die Fährte einer vermeintlichen Verschwörung, die sich im Handlungsort Vilnius abspielt, in die die Kommunisten ebenso verstrickt sind wie die Nazis und die auch mit dem Tod Albert Camus' zu tun hat. Keineswegs kann man dem Erzähler hier allerdings trauen, stellt Mengeringhaus klar, eventuell ist er gar ein brutaler Frauenmörder, mindestens jedoch misogyn und durchweg delirierend, außerdem mischen sich noch andere Erzählstimmen in den Text ein. Insgesamt fügt sich das zu einem Dokument allumfassender Paranoia. Insofern ist das ein großes Buch über das Leben in einer Diktatur, findet Mengeringhaus, der freilich anmerkt, dass man hier mit zahlreichen Perversionen und auch der einen oder anderen redundanten Passage konfrontiert wird. Ein Buch, das weh tut, aber manchmal braucht es so etwas eben, schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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[...] er schreibt [...] über die Schmerzgrenzen hinaus. [...] unvergleichlich kompromisslos [...]. Maximilian Mengeringhaus Deutschlandfunk Kultur 20250111