Die Gemälde von Vincent van Gogh (1853-1890), dem großen Maler des Lichts und der Felder der Provence, wurden in der Zeit nach seinem Tod bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Inbegriff moderner, internationaler Kunst. In Deutschland wurde van Gogh wie in keinem anderen Land verehrt. Die deutschen Künstler des Expressionismus schätzten die Strahlkraft seiner leuchtenden Farbpalette, auf Ernst Ludwig Kirchner und die Brücke-Künstler übte van Goghs Technik, sein kraftvoller Pinselduktus und der farbig stark kontrastierende Malstil, eine große Faszination aus. Wassily Kandinsky und die Künstler des Blauen Reiters fühlten sich inspiriert von van Goghs Abkehr von der sichtbaren Wirklichkeit, seiner Durchdringung des Wesens der Natur. Die Österreicher Egon Schiele oder Oskar Kokoschka hingegen waren vor allem von van Goghs Kunst des seelischen Ausdrucks, seinen psychologisch einfühlsamen Porträts tief beeindruckt.Jill Lloyd, eine profunde Kennerin des Expressionismus, beschreibt in diesem Band anhand von zentralen Gemälden van Goghs und einer exquisiten Werkauswahl expressionistischer Künstler den nachhaltigen Einfluss des Niederländers auf die Kunst des Expressionismus in Deutschland und Österreich.