Vincenzo Scamozzi, einer der großen Architekturtheoretiker an der Wende von der Renaissance- zur Barockzeit, trat das Erbe Andrea Palladios an. Er vollendete Palladios Teatro Olimpico in Vicenza und die berühmte Villa Rotonda, für die er die ausgeführte Flachkuppel entwarf. Außerdem schuf er mit der Villa Pisani ein Gegenstück zur Villa Rotonda. Wichtige Aufträge erhielt Scamozzi für Landhäuser im Veneto und nicht zuletzt für Venedig, z. B. für die Fassaden der Procuratie Nuove und der Libreria am Markusplatz, zwei Paläste am Canal Grande und für S. Nicolo da Tolentino. Seine "Idea dell Architettura Universales" kann als Zusammenfassung der Architekturtheorien der Renaissance gelesen werden. Rainald Franz liefert - seit der letzten Biographie zu Scamozzi von 1952 - eine Übersicht zum Werk des bedeutenden Architekten, seinen Entwürfen für den Salzburger Dom und analysiert seine Stellung zu Palladio und in der Architekturtheorie seiner Zeit. Ergänzt wird der Text durch n eue und einige historische Abbildungen sowie durch erstmals in der Sekundärliteratur veröffentlichte Zeichnungen.