Viren sind in der Umwelt nahezu allgegenwärtig. Sie stellen Umweltfaktoren dar, die in starkem Maße sowohl auf Individuen, besonders auf deren Eigenum welt, als auch auf Ökosysteme und Populationssysteme einwirken. Viren werden oft als Parasiten auf genetischer Ebene bezeichnet, denn sie zwingen den befallenen Organismus, Virusnucleinsäure sowie Virusproteine und schließlich neue Viruspartikeln zu bilden. Hierfür muß er zahlreiche Wirtsen zyme, die zur Proteinbildung erforderlichen Ribosomen sowie seine Mitochon drien und andere für die Energiegewinnung und den Energietransport erfor derliche Mechanismen bereitstellen. Im Hinblick auf diese Verhältnisse ist eine Analyse der Eigenumwelt der virusbefallenen Organismen von besonderer Be deutung. Es ist nicht unumstritten, die Viren, die in der Lage sind, Wirtsmechanis men zur Virusreplikation umzustimmen und zu nutzen, die also gewissermaßen ein geborgtes Leben führen, als Organismen anzusehen, deren Funktionen durch extremen Parasitismus stark vermindert sind. Zumindest für einige große Tier viren dürfte das aber mit einiger Sicherheit zutreffen. Kleinere Tierviren und Viren von Bakterien und Pflanzen könnten demgegenüber eher von Zellbestand teilen abstammen, die sich verselbständigt haben. Macht man sich - gewisser maßen als gemeinsamen Nenner - die Sicht zu eigen, daß Viren lebendig sind, auch wenn ihr Leben ähnlich wie das extrem stark zurückgebildet er Parasiten nur geborgt ist, dürfen befallene Wirts zellen und vielfach der gesamte Wirtsor ganismus als wesentlicher Teil der Umwelt der Viren angesehen werden. Hier durch wird es erleichtert, die Wechselwirkungen zwischen den Viren und ihren Wirtsorganismen zu untersuchen und zu verstehen.
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