Veränderte gesellschaftliche, ökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen führten in den vergangenen 150 Jahren zu grundlegenden Transformationen innerhalb der Architektur. Ausgehend von modernistischen Strömungen wie dem International Style mündete die Entwicklung schließlich über die Postmoderne und den Dekonstruktivismus in die zeitgenössischen Stile von Hybridarchitektur und "Mixed Reality". Zentrales Charakteristikum dieser medialen Architekturen ist die Kombination von materiellen Elementen mit virtuellen Bausteinen, deren technische Bilder in eine hybride Gesamterscheinung einfließen. Unterschiedliche Arten von Illusionsmedien in der Geschichte werden betrachtet. Eine theoretische Charakterisierung der Gesellschaft des Spektakels mündet in kulturelle Symptomdiagnosen wie die Disneyfizierung der Städte und die Bespielung der so genannten Dritten Orte. Die großen Erzählungen des Informationszeitalters mit ihren Versprechungen und Utopien vervollständigen eine theoretische Folie, durch die eine kritische deskriptive Charakterisierung von medialen Architekturen möglich wird, die nach den Arten ihrer Bespielung in autoaktive, reaktive und interaktive unterteilt werden können.