𝐽𝑢𝑑𝑔𝑒 𝑎 𝑏𝑜𝑜𝑘 𝑏𝑦 𝑖𝑡𝑠 𝑐𝑜𝑣𝑒𝑟
Dieses Cover musste ich nur einmal sehen, und es klemmte sich fest in mein Hirn. Ein pures, schönes Gesicht, in dessen Blick viel liegt, was auch »Virtuoso« ausmacht, Direktheit, Provokation, Begehren, Schmerz, Einsamkeit. Nach der Lektüre bin ich fast sicher, das ist
Zorka, für mich ist sie es.
𝐽𝑢𝑑𝑔𝑒 𝑎 𝑏𝑜𝑜𝑘 𝑏𝑦 𝑖𝑡𝑠 𝑐𝑜𝑛𝑡𝑒𝑛𝑡
»Virtuoso« inszeniert sechs Figuren, drei…mehr𝐽𝑢𝑑𝑔𝑒 𝑎 𝑏𝑜𝑜𝑘 𝑏𝑦 𝑖𝑡𝑠 𝑐𝑜𝑣𝑒𝑟
Dieses Cover musste ich nur einmal sehen, und es klemmte sich fest in mein Hirn. Ein pures, schönes Gesicht, in dessen Blick viel liegt, was auch »Virtuoso« ausmacht, Direktheit, Provokation, Begehren, Schmerz, Einsamkeit. Nach der Lektüre bin ich fast sicher, das ist Zorka, für mich ist sie es.
𝐽𝑢𝑑𝑔𝑒 𝑎 𝑏𝑜𝑜𝑘 𝑏𝑦 𝑖𝑡𝑠 𝑐𝑜𝑛𝑡𝑒𝑛𝑡
»Virtuoso« inszeniert sechs Figuren, drei Paare, Outcasts, Mädchen und Frauen, die Frauen begehren. Eine Frau zieht, die andere stürzt sich hinein und bleibt verloren zurück.
In einer krimiartigen Szene steigt »Virtuoso« mit Aimée und Dominique in Portugal ein, springt dann zur unscheinbaren Jana in Paris, gleitet in ihre Plattenbaukindheit in der Tschecheslowakei mit der rebellischen Zorka, die plötzlich verschwindet, findet sich verloren-treibend mit Zorka an einer amerikanischen Highschool wieder und taucht in einen interkontinentalen Sexchat zwischen Amy und Domenika. Dabei springt »Virtuoso« in Zeiten, Orten, Perspektiven und Realitäten.
Im Zentrum bleiben Jana und Zorka, das Kollabieren der sozialistischen Welt und ihre kosmopolitische, an die kapitalistischen Ränder gedrängte Situation.
𝐽𝑢𝑑𝑔𝑒 𝑎 𝑏𝑜𝑜𝑘 𝑏𝑦 𝑖𝑡𝑠 𝑠𝑜𝑢𝑛𝑑
Dämpfende Wolken umgeben Figuren, Netzphantasien und Clubs dröhnen, Kindheitserinnerungen faden aus, angekettete Liebste warten, beatmete Patientinnen und Leichen liegen stumm da. Wenn sich eine surreale, bedrohliche Atmosphäre durch einen Roman zieht, eine sexuell aufgeladene Stimmung, die auch abgründig ist, eine düstere und zugleich vertraute Nostalgie, bei der wir nicht sicher sind, ob sie uns behagt, bemühen wir David Lynch.
Eine »Reminiszenz an David Lynch« wird der Guardian im Klappentext zitiert und ja, ich meine den David-Lynch-Sound zu erkennen. Dabei ist »Virtuoso« queer und international, mit »Ostblock-Linguistik«, wie eine Nebenfigur die Vielsprachigkeit, Vielortigkeit und Erfahrung von Sozialismus und Kapitalismus benennt, die sich durch »Virtuoso« zieht.