Aus der Rückschau betrachtet, erscheint die Geschichte der Infanterie- oder Schützenwaffen auf den ersten Blick als chronologischer Entwicklungsweg: vom Luntengewehr über die Feuersteinschloß- und Perkussionsmuskete bis hin zum Hinterladesystem, und von da über die Einheitspatrone zum Repetierer und Selbstlader. Erst der zweite, tiefere Blick zeigt, daß der technische Fortschritt längst nicht so geradlinig verläuft, sondern reich ist an holprigen Entwicklungsschritten, technischen Irrtümern, Improvisationen, Geniestreichen und aus der Not heraus geborenen Problemlösungen. Es gab auf diesem Pfad durch die Jahrhunderte zahlreiche Warteschleifen, Umwege und Sackgassen. Und auch heute ergibt nicht alles einen Sinn, was technisch möglich und bezahlbar erscheint. Die Entwicklung der Schützenwaffe in allen Zeiträumen hing vor allem auch von finanziellen und praktischen Erwägungen ab. Aber während auf der unteren taktischen Ebene junge Offiziere und Techniker mit Visionen die Möglichkeiten neuer Entwicklungen durchaus erkannten, behinderten den Fortschritt die Bedenkenträger in den Kriegsministerien und die Generäle, welche immer noch die Schlachten von gestern durchspielten. So zieht sich das Kultivieren alter Fehler und das Neu-Erfinden des Rades wie ein roter Faden durch die Militärgeschichte. Davon handelt das VISIER-Special 31 "Waffen der Infanterie – einst und jetzt", das die Wissenslücke zwischen den früheren Sonderausgaben über Scharfschützenwaffen, Ordonnanzgewehre und Spezialeinheiten schließt.
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