Die Edition des Protokolls zur Visitation der Wiener Landpfarren gewährt Einblick in die komplexe konfessionelle Situation im Wien der 1580er Jahre. Im August des Jahres 1582 ließ der Wiener Bischof Johann Caspar Neubeck eine Visitation durchführen, um die konfessionelle Einstellung der Pfarrer und die wirtschaftliche Situation der Pfarren zu überprüfen. Ziel war es, die katholische Lehre und Glaubenspraxis umzusetzen, wie sie am Konzil von Trient standardisiert worden war. Durch die Einordnung des Textes in sein historisches und konfessionelles Umfeld wird die wenig erforschte Phase vor dem Einsetzen größerer gegenreformatorischer Maßnahmen in Österreich unter der Enns und Wien beleuchtet.