Marken gehören zu den eminenten Schlüsselphänomenen unserer Zeit. Ihre Hochkonjunktur beruht im Wesentlichen auf den erschwerten Wahrnehmungsbedingungen innerhalb der informationellen Gegenwartsgesellschaft. Als wirksame Maßnahme im Kampf um Wahrnehmungen hat sich das kontinuierliche Bedeutungsmanagement durch den zielorientierten Einsatz von Bildern herausgestellt, wie es von ikonischen Personenmarken langjährig praktiziert wird. An dieser Stelle setzt die vorliegende Studie an: Sie untersucht vor dem Hintergrund einer kulturellen Bedeutungsökonomie die Strategien und Mittel visueller…mehr
Marken gehören zu den eminenten Schlüsselphänomenen unserer Zeit. Ihre Hochkonjunktur beruht im Wesentlichen auf den erschwerten Wahrnehmungsbedingungen innerhalb der informationellen Gegenwartsgesellschaft. Als wirksame Maßnahme im Kampf um Wahrnehmungen hat sich das kontinuierliche Bedeutungsmanagement durch den zielorientierten Einsatz von Bildern herausgestellt, wie es von ikonischen Personenmarken langjährig praktiziert wird. An dieser Stelle setzt die vorliegende Studie an: Sie untersucht vor dem Hintergrund einer kulturellen Bedeutungsökonomie die Strategien und Mittel visueller Darstellung, die langfristig erfolgreiche Personenmarken zur Behauptung ihrer Marktposition einsetzen.Die Arbeit schlägt hinsichtlich der Bedeutungskonstitution durch Bilder den integrierten Ansatz einer kognitiven Markenbildsemiotik vor, der eine sozialsemiotische Perspektive mit kognitivistischen Erkenntnissen der Framingforschung verknüpft. Vor diesem Theoriehintergrund greift die empirische Untersuchung der ausgewählten Fälle Madonna und Karl Lagerfeld auf einen qualitativen Methodenmix der visuellen Frame-Analyse zurück. Dabei berücksichtigt sie - ausgehend von einem kulturalistischen Markenverständnis - auch die ko-kreative Bildpraxis der Konsumenten (Prosumer). Schließlich wird über einen systematischen Vergleich der detailreichen Einzelfallbefunde ein 'Strukturmodell des bildbasierten Bedeutungsmanagements' ikonischer Personenmarken erarbeitet.Als Beitrag zur Designforschung legt diese qualitative Studie somit ihren Schwerpunkt auf die Rolle, die dem Bildlichen bei der Markenbildung von Personen und in einer globalen Markenbildkultur der Gegenwart zukommt.
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Autorenporträt
Nicholas Qyll, Dr. phil., studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Nürnberg. Er absolvierte ein Aufbaustudium Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Identitäts- und Markenentwicklung, Neuere Ästhetik und Kulturwissenschaften an den Universitäten Wuppertal und Essen. Es folgten doktorale Studien an der Kunsthochschule für Medien in Köln und die Promotion mit einer designwissenschaftlichen Arbeit über 'Visual Person Branding' an der Hochschule der Bildenden Künste Saarbrücken (HBKsaar) bei Rolf Sachsse und Dieter Georg Herbst (UdK Berlin). Nicholas Qylls Schwerpunkte in Lehre, Forschung und Publikationstätigkeit liegen in den Bereichen Branding, Persona Studies, Designwissenschaften, Storytelling, Bildrhetorik und (Kommunikations-)Design. Er hält praktische und wissenschaftliche Lehrveranstaltungen und Vorträge zum Thema Design an Hochschulen und in Unternehmen. Aktuell ist er Lehrbeauftragter für 'Designwissenschaften' am Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmu
nd und wurde zum Mitglied im 'Fame and Persona Research Consortium (FPRC)' von Australien berufen. Er lebt und arbeitet in Köln.
Inhaltsangabe
INHALTSVERZEICHNISDanksagung 9Vom Ego zum Alter - Nicholas Qyll, Cintrón und all die Anderen 11KÜNSTLER.MARKEN. IKONEN 16I. EINLEITUNG: Visual Person Branding 201. Einführung: Selbst·Bild·Ökonomie 212. Stand der Forschung: Person Branding 262.1 Personal Branding 272.2 Markenbildung beim Menschen 293. Forschungsziel und Aufbau der Studie 33II. THEORETISCHER HINTERGRUND 371. Personenbasiertes Markenverständnis 381.1 Das Konzept der Marke 381.1.1 Identitätsbasierter Ansatz 391.1.2 Kulturalistischer Ansatz 461.1.3 Designzentrierter Ansatz und integriertes Markenmodell 521.2 Personenmarken 572. Markenbildkommunikation 652.1 Markenbildung 652.2 Persona - zentrales Markenbildobjekt 682.3 Digitale Markenbildkultur 762.4 Systematisierung der Markenbildkommunikation 833. Bedeutungskonstitution im Markenbild 883.1 Markenbild als Medienbild 893.2 Semiotischer Ansatz: Markenbildzeichen 953.2.1 Klassische Grundlagen 973.2.2 Sozialsemiotische Bildtheorie 1043.3 Perzeptiv-kognitivistischer Ansatz: Markenbildschemata 1163.3.1 Kognitive Wissensrepräsentation 1173.3.2 Bildschemata 1303.3.3 Exkurs: Gesichtswahrnehmung 1423.3.4 Visuelle Medien-Frames 1453.4 Integrierter Ansatz: kognitive Markenbildsemiotik 154III. MODALITÄTEN DER EMPIRISCHEN ANALYSE 1621. Forschungsansatz: Markenbildforschung 1631.1 Fallstudien in der Designforschung 1661.2 Forschungsleitende Fragestellungen 1692.Qualitatives Sampling 1722.1 Fallauswahl: Personenmarken 1732.2 Fallbezogene Bildauswahl 1752.2.1 Konstitution der Bilderkorpora 1772.2.2Erstellung der Bildersets 1803. Verfahren der Bildanalyse 1823.1 Frame-Analyse 1823.2 Operationale Definition: Bild-Frames 1853.3 Basisverfahren und Phasen der Analyse 188IV. EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG: FALLSTUDIEN 1981. Einzelfallanalyse: Madonna 2001.1 Persönlicher Hintergrund und Grundstruktur der Marke 2021.1.1 Kurzbiografie (1958 - 1983): »a small town girl from Detroit« 2031.1.2 Struktur der Markenpersona 2051.2 Bedeutungsangebote in Markenbildern (1983 - 2018) 2151.2.1 Darstellungsstrategien der Personenmarke 2161.2.2 Darstellungspraktiken der Prosumer: Fanart 2791.3 Fallinterne Reflexion: Madonnas komplexe 'Weltbildwelt' 2871.3.1 Zentrale Rahmenhandlungen 2881.3.2 Kulturelle Transformation 2901.3.3 Metanarrativ 2911.3.4 Effekte und Vorteile 2961.4 Fazit: Kult(ur)marke zwischen Kunst und Kommerz 2992. Einzelfallanalyse: Karl Lagerfeld 3012.1 Persönlicher Hintergrund und Grundstruktur der Marke 3032.1.1 Kurzbiografie (1933 - 2000): »Ich habe mich von Anfang an für ein Unikat gehalten« 3032.1.2 Struktur der Markenpersona 3052.2 Bedeutungsangebote in Markenbildern (2000 - 2018) 3112.2.1 Darstellungsstrategien der Personenmarke 3112.2.2 Darstellungspraktiken der Prosumer: Fanart 3462.3 Fallinterne Reflexion: Karls konsistentes Schema 3532.3.1 Zentrale Rahmenhandlungen 3542.3.2 Metaprozesse: Abstraktion, Reproduktion, Korrelation 3572.3.3 Effekte und Vorteile 3602.4 Fazit: Markenfitness durch Reproduktion und Kooperation 3633. Fallübergreifende Analyse 3653.1 Systematischer Vergleich der Einzelfälle 3673.1.1 Persona 3683.1.2 Markierung 3783.1.3 Bilderwelt 3833.1.4 Fanart (Prosumer) 3953.2 Strukturmodell des Bedeutungsmanagements 405V. SCHLUSSBETRACHTUNG 4121. Marke, Bild, Bedeutung: Zentrale Befunde der Studie 4132. Kritische Reflexion der Methodik 424VI. APPENDIX 4311. Empirische Datengrundlage 4311.1 Bildmaterial: Madonna 4311.1.1 Gesamtmenge und Verteilung 4321.1.2 Einzelbildnachweise 4321.1.3 Werkverzeichnis 4411.2 Bildmaterial: Lagerfeld 4441.2.1 Gesamtmenge und Verteilung 4441.2.2 Einzelbildnachweise 4451.3 Bildmaterial: Fallvergleich 4521.4 Frequenzanalyse 4552. Verzeichnis der Tabellen 4603. Verzeichnis der Grafiken 4614. Literaturverzeichnis 463