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Middle High German short narratives show a sophisticated level of playfulness in their ways of seeing and visualizing female sexuality. Female gender and desire are visualized by means of a deliberate set of linguistic and narrative strategies that highlight sex and provide a stage for the ideals of female passion.
In den letzten Jahren lässt sich innerhalb der Mediävistik ein starker Zuwachs von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Visualität verzeichnen, die sich bisher weitestgehend auf Heldenepik, geistliche Literatur und höfischen Roman beschränken. Doch es zeigt sich, dass gerade in
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Produktbeschreibung
Middle High German short narratives show a sophisticated level of playfulness in their ways of seeing and visualizing female sexuality. Female gender and desire are visualized by means of a deliberate set of linguistic and narrative strategies that highlight sex and provide a stage for the ideals of female passion.
In den letzten Jahren lässt sich innerhalb der Mediävistik ein starker Zuwachs von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Visualität verzeichnen, die sich bisher weitestgehend auf Heldenepik, geistliche Literatur und höfischen Roman beschränken. Doch es zeigt sich, dass gerade in der schwankhaften Märenliteratur dem Moment der Sichtbarkeit eine enorme Relevanz zukommt, insbesondere in Bezug auf die Sexualität der Frau. Vor diesem Hintergrund wird die Darstellung weiblicher Geschlechtlichkeit im Märe eingehend betrachtet: Zentraler Aspekt sind die Lust und das Genitale der Frau. Es wird demonstriert, wie verschiedene narrative und rhetorische Strategien bewusst dazu eingesetzt werden, um weibliche Libido sichtbar zu machen - dem Rezipienten buchstäblich 'vor Augen' zu führen - und auf diese Weise Geschlechtlichkeit zu inszenieren. Denn die Leidenschaft der Frau wird nicht einfach nur sichtbar gemacht, wie sie ist, sondern wie man(n) sie sehen soll. Die vorliegende Arbeit widmetsich dabei insbesondere der Frage nach Funktionsweisen und Bedeutung einer 'Poetik der Visualisierung' und bietet nicht zuletzt eine systematische Aufarbeitung der Sexualmetaphorik, die für das Verständnis vieler Mären unerlässlich ist.
Autorenporträt
Satu Heiland, Universität Bonn / Universität Köln.