Im Zuge der prognostizierten Überalterung derGesellschaft ist mit einem Anstieg der Prävalenz vonDemenzen zu rechnen. Erhebliches medizinisches undsozioökonomisches Interesse besteht am Übergangzwischen normalem Altern und Demenz, der sich durchdas Konzept des "Mild Cognitive Impairment" (MCI)beschreiben lässt. Allerdings ist MCI ausneuropsychologischer Sicht nur vage definiert. Ebensowenig können Patienten mit MCI von Patienten mitdepressionsbedingten kognitiven Defiziten abgegrenztwerden. Kathrin Unger untersucht alltagsrelevantevisuo-kognitive Leistungen bei MCI und Depression zurCharakterisierung der Störungsbilder. Zudem wird dieLeistungsfähigkeit beider Patientengruppenverglichen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dassPatienten mit MCI und Depression visuo-kognitiveMinderleistungen aufweisen. Da sich dieLeistungsfähigkeit der Störungsbilder nichtdifferenzieren lässt, ist von einer gemeinsamenzentralnervösen Endstrecke bei MCI und Depressionauszugehen. Kombinationsdiagnosen wie "Depression mitMCI" erscheinen gerechtfertigt. Das Buch richtet sichan alle, die sich in Studium oder Praxis mitFragestellungen aus dem Bereich der Psychiatriebefassen.