Die Bedeutung von Ascorbinsäure als "Krebsschutzfaktor" wird weiterhin kontrovers diskutiert. Seit einiger Zeit wird vermutet, dass Ascorbinsäure oxidativen Stress auslöst. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Wirkung von Ascorbinsäure auf 12 maligne und 3 benigne Zelllinien in vitro untersucht. Ascorbinsäure beeinflusste nach 2 Stunden Inkubation das Zellwachstum kaum, während nach 14 Stunden Inkubation eindeutige zelltoxische Effekte bei 6 der 12 malignen Zelllinien zu beobachten waren. Als Effektormolekül der zelltoxischen Wirkung wurde Wasserstoffperoxid identifiziert. Die Zugabe von Katalase schützte Ascorbinsäure-sensitive Zellen, in dem es Wasserstoffperoxid abbaut. Eine wesentliche sich aus den Daten dieser Arbeit ergebende Frage ist die, worin sich Ascorbinsäure-resistente Tumorzellen von Ascorbinsäure-empfindlichen Tumorzellen unterscheiden. Da Ascorbinsäure-empfindliche Zellen durch Zugabe von Katalase vor der zelltoxischen Wirkung der Ascorbinsäure geschützt werden, liegt die Vermutung nahe, dass eine wesentliche Ursache hierfür in der zelleigenen Katalase begründet liegt. Somit sollten Ascorbinsäure-resistente Zellen mehr bzw. aktivere Katalase aufweisen.