Wenig von der "göttlichen Dichterin" erhielt sich in ihrem schemenhaften Nachleben. Von der Inquisition als Unperson ausgelöscht, verschwand Vittoria Colonna für Jahrhunderte aus dem kollektiven Bewusstsein Europas.
Das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert waren nur bereit, ihr als Muse Michelangelos und Epigonin Petrarcas sekundäre Bedeutung beizumessen.
Wer war sie wirklich? Nichts weniger als das weibliche Genie der italienischen Renaissance!
In ihrer geistigen Aufbruchslust, angespornt durch ihre humanistische Bildung, ein Novum für die Frauen ihrer Generation, erklomm sie einen einsamen Gipfel in der Geistesgeschichte der Frau.
Die stupende Komplexität der Vittoria Colonna wird nur in der Unmittelbarkeit ihres aktiven und geistigen Lebens greifbar. Auf empirische Weise ist ihr weiblicher Genius zu entfalten.
Eine biographische Studie ist die angemessene Darstellungsform; denn Vittoria Colonnas Leben und Werk sind untrennbar verwoben. In ihrem Leben und in ihrer Dichtung vollzieht sich in wechselseitiger Einwirkung ihre weibliche Renaissance in einer neuartigen Subjektkonstituierung der Frau gegenüber dem Mann. Von den Geistesgrößen ihrer Zeit wurde sie dann auch als "Neue Frau", als "Mann in einer Frau" (Michelangelo) bestaunt.
Zu der Komplexität dieses weiblichen Genies trägt bei, dass die Aristokratin der Renaissance trotz ihrer Spiritualität den Schwerpunkt ihrer Existenz aus dem fernen Jenseits in ihr irdisches Leben verlagerte. Eine brennende, nie erfüllte Sehnsucht nach der Erfahrbarkeit des Göttlichen nicht im Jenseits, sondern jetzt, sofort, in ihrer irdischen Existenz ist die Grundmelodie ihrer Lyrik, der sie ihre ganz persönliche Stimme verlieh.
In ihrer neuartigen geistigen Lebendigkeit sollte Vittoria Colonna "live" dargestellt werden.
Wer ihr ein Profil überstülpt oder sie in eine Schablone presst, beraubt sie ihrer Andersartigkeit, die alle literarischen Frauentypen ihrer Zeit, auch die Shakespeares, zu männlichen Abstraktionen der Frau verblassen lässt.
Das neunzehnte und zwanzigste Jahrhundert waren nur bereit, ihr als Muse Michelangelos und Epigonin Petrarcas sekundäre Bedeutung beizumessen.
Wer war sie wirklich? Nichts weniger als das weibliche Genie der italienischen Renaissance!
In ihrer geistigen Aufbruchslust, angespornt durch ihre humanistische Bildung, ein Novum für die Frauen ihrer Generation, erklomm sie einen einsamen Gipfel in der Geistesgeschichte der Frau.
Die stupende Komplexität der Vittoria Colonna wird nur in der Unmittelbarkeit ihres aktiven und geistigen Lebens greifbar. Auf empirische Weise ist ihr weiblicher Genius zu entfalten.
Eine biographische Studie ist die angemessene Darstellungsform; denn Vittoria Colonnas Leben und Werk sind untrennbar verwoben. In ihrem Leben und in ihrer Dichtung vollzieht sich in wechselseitiger Einwirkung ihre weibliche Renaissance in einer neuartigen Subjektkonstituierung der Frau gegenüber dem Mann. Von den Geistesgrößen ihrer Zeit wurde sie dann auch als "Neue Frau", als "Mann in einer Frau" (Michelangelo) bestaunt.
Zu der Komplexität dieses weiblichen Genies trägt bei, dass die Aristokratin der Renaissance trotz ihrer Spiritualität den Schwerpunkt ihrer Existenz aus dem fernen Jenseits in ihr irdisches Leben verlagerte. Eine brennende, nie erfüllte Sehnsucht nach der Erfahrbarkeit des Göttlichen nicht im Jenseits, sondern jetzt, sofort, in ihrer irdischen Existenz ist die Grundmelodie ihrer Lyrik, der sie ihre ganz persönliche Stimme verlieh.
In ihrer neuartigen geistigen Lebendigkeit sollte Vittoria Colonna "live" dargestellt werden.
Wer ihr ein Profil überstülpt oder sie in eine Schablone presst, beraubt sie ihrer Andersartigkeit, die alle literarischen Frauentypen ihrer Zeit, auch die Shakespeares, zu männlichen Abstraktionen der Frau verblassen lässt.