Ein vielschichtiges, zutiefst inspiriertes literarisches Porträt über die rätselhafte Straßenfotografin Vivian Maier. Christina Hesselholdt schreibt den ersten Roman über diese radikal unabhängige Frau.
Als sie im Jahr 2009 stirbt, ist Vivian Maier eine einsame, verarmte Frau, die praktische Männerschuhe bevorzugte und skurrilerweise ständig eine Kamera bei sich trug. Kurz darauf avanciert sie posthum zur genialen Straßenfotografin: In ihrer Wohnung findet man einen riesigen Bilderschatz - an die 200.000 Fotos hat Vivian Maier über die Jahre aufgenommen, die meisten davon jedoch nie entwickelt. Wer war diese Frau, und was hat sie dazu bewogen, ein fotografisches Werk zu schaffen, ohne es je sichtbar zu machen? In Vivian geht Christina Hesselholdt der Faszination dieses Mysteriums nach. Ihr Roman ist ein vielschichtiges, zutiefst inspiriertes literarisches Porträt einer radikal unabhängigen Frau.
Als sie im Jahr 2009 stirbt, ist Vivian Maier eine einsame, verarmte Frau, die praktische Männerschuhe bevorzugte und skurrilerweise ständig eine Kamera bei sich trug. Kurz darauf avanciert sie posthum zur genialen Straßenfotografin: In ihrer Wohnung findet man einen riesigen Bilderschatz - an die 200.000 Fotos hat Vivian Maier über die Jahre aufgenommen, die meisten davon jedoch nie entwickelt. Wer war diese Frau, und was hat sie dazu bewogen, ein fotografisches Werk zu schaffen, ohne es je sichtbar zu machen? In Vivian geht Christina Hesselholdt der Faszination dieses Mysteriums nach. Ihr Roman ist ein vielschichtiges, zutiefst inspiriertes literarisches Porträt einer radikal unabhängigen Frau.
buecher-magazin.deEs war die Sensation in der Fotografieszene: Nach dem Tod Vivian Maiers wurden über 150 000 ihrer Fotos entdeckt. Heute zählt man sie zu den bedeutendsten Streetfotografinnen. Doch wer war diese außergewöhnliche Frau überhaupt? Dieser Frage widmet sich Christina Hesselholdt. Wie durch ein Kaleidoskop erhält man Einblick in Maiers Leben. Hesselholdts Stil ist dabei unverkennbar: Stück um Stück baut sie ein Mosaik zusammen und beleuchtet das Leben der Fotografin. Wie bei einem Stapel von Schnappschüssen werden so immer wieder kurz neue Aspekte beleuchtet und deuten an, wer diese Frau war. Die Kamera war ihr steter Begleiter, zu fotografieren bedeutete für sie, den Kopf frei zu bekommen. Denn „die Welt ist lustiger als mein Gehirn“. Fotografiefans werden sich sicherlich über diesen Roman freuen, da Maier so die Aufmerksamkeit zuteilwird, die ihr zusteht. Hesselholdts Buch ist zwar durchaus unterhaltsam, allerdings ist es, wie bei zu vielen Schnappschüssen üblich, so, dass nur wenig in Erinnerung bleibt. Die verschiedenen Erzählstimmen sind durchaus interessant und formen so ein Bild des Kindermädchens, aber als Leser bleibt man dennoch schwerlich am Ball.
© BÜCHERmagazin, Tanja Lindauer (lin)
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dieser Roman löscht mithilfe von Fiktion das große Fragezeichen, das das Leben der Fotografin Vivian Maier darstellt, verspricht Rezensentin Sophie Wennerscheid. An den wenigen bekannten Fakten inspiriert, hat Christina Hesselholdt eine Geschichte geschrieben, die über Berichte von verschiedenen Figuren aus Maiers Umfeld ein Bild von der Dokumentarin des Lebens in New York und Chicago zeichnet. Die Autorin belässt es dabei, dass Maier den Menschen um sie herum größtenteils ein Rätsel bleibt, und lässt nur die Leser*innen ab und an etwas tiefer blicken, so Wennerscheid. Das Buch hat der Rezensentin bestätigt, dass die dänische Autorin die kunstvolle Vermischung von Fakt und Fiktion ebenso gut beherrscht wie ihre Kolleg*innen Karl Ove Knausgård und Madame Nielsen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Hesselholdt jongliert durch ihr Stimmen-Arrangement mit stilistisch herausragendem Schreibtalent und vermag vordergründig Alltägliches oder Widersprüchliches genau wie Ungeheuerliches entspannt, witzig und charmant in originelle Sätze zu fassen. ... Hesselholdt kombiniert Sprachwitz mit unbefangener Neugier für ihre Personen." Aachener Zeitung, 28.09.2020
"Christina Hesselholdt entwirft das Bild einer radikal unabhängigen Frau. Und macht sie uns dadurch nahbarer, als es jedes Foto tun könnte. Ein mutiger Wurf." Barbara Hoppe, Neue Ruhr Zeitung, 07.09.2020
"Christina Hesselholdts reflektierte Apercues sind so minimalistisch wie randvoll gepackt, eine Kunstform, in der die Figuren gleichermaßen über Wahrheit und Lüge von Fotografie räsonieren wie über fehlende Mutterliebe. Das ist fein beobachtet und literarisch verdichtet." Barbara Knopf, Bayern2, 20.09.2020
"Am Ende der fragmentarischen, zum Teil ironischen Mehrfachbelichtungen Maiers bleibt diese glücklicherweise auch in diesem Roman was ihren Reiz ausmacht: eine bemerkenswerte Fotografin, ungreifbar und geheimnisvoll." Jana Kühle, Cicero, 24.09.2020
"Hesselholdt jongliert durch ihr Stimmen-Arrangement mit stilistisch herausragendem Schreibertalent und vermag vordergründig Alltägliches oder Widersprüchliches genau wie Ungeheuerliches entspannt, witzig und charmant, ohne Theaterdonner in originelle Sätze fassen. Mit Vergnügen liest man sie oft zweimal. Ursel Allenstein hat das wie schon bei den 'Gefährten' elegant ins Deutsche gebracht." dpa, 28.08.2020
"Kein Stimmengewirr, sondern ein klug ausjonglierter Dialog entsteht, den die Erzählstimme anführt." Barbara Unterthurner, Tiroler Tageszeitung, 30.08.2020
"'Vivian' ist große Kunst und eins dieser Bücher, in denen man bleiben will, über die Seiten hinaus." Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 05.09.2020
"Christina Hesselholdt entwirft das Bild einer radikal unabhängigen Frau. Und macht sie uns dadurch nahbarer, als es jedes Foto tun könnte. Ein mutiger Wurf." Barbara Hoppe, Neue Ruhr Zeitung, 07.09.2020
"Christina Hesselholdts reflektierte Apercues sind so minimalistisch wie randvoll gepackt, eine Kunstform, in der die Figuren gleichermaßen über Wahrheit und Lüge von Fotografie räsonieren wie über fehlende Mutterliebe. Das ist fein beobachtet und literarisch verdichtet." Barbara Knopf, Bayern2, 20.09.2020
"Am Ende der fragmentarischen, zum Teil ironischen Mehrfachbelichtungen Maiers bleibt diese glücklicherweise auch in diesem Roman was ihren Reiz ausmacht: eine bemerkenswerte Fotografin, ungreifbar und geheimnisvoll." Jana Kühle, Cicero, 24.09.2020
"Hesselholdt jongliert durch ihr Stimmen-Arrangement mit stilistisch herausragendem Schreibertalent und vermag vordergründig Alltägliches oder Widersprüchliches genau wie Ungeheuerliches entspannt, witzig und charmant, ohne Theaterdonner in originelle Sätze fassen. Mit Vergnügen liest man sie oft zweimal. Ursel Allenstein hat das wie schon bei den 'Gefährten' elegant ins Deutsche gebracht." dpa, 28.08.2020
"Kein Stimmengewirr, sondern ein klug ausjonglierter Dialog entsteht, den die Erzählstimme anführt." Barbara Unterthurner, Tiroler Tageszeitung, 30.08.2020
"'Vivian' ist große Kunst und eins dieser Bücher, in denen man bleiben will, über die Seiten hinaus." Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 05.09.2020