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Eine Liebeserklärung an einen Dichter: Sigrid Damm erzählt das qualvolle Leben des wilden Träumers und ungewöhnlich begabten deutschen Dramatikers Jakob Michael Reinhold Lenz, das bisher unbekannt oder durch Legenden, Halbwahrheiten und Goethes hartes Urteil in "Dichtung und Wahrheit" entstellt war. Kindheit im Baltikum in einem Pfarrhaus, Studienzeit in Königsberg bei Immanuel Kant, Flucht nach dem französischen Straßburg und die glückvoll-produktiven Jahre dort, Freundschaft zu Goethe; schließlich Weimar und Goethes Bruch mit Lenz; er weist ihn aus der Stadt aus. Danach sein Umherirren in…mehr

Produktbeschreibung
Eine Liebeserklärung an einen Dichter: Sigrid Damm erzählt das qualvolle Leben des wilden Träumers und ungewöhnlich begabten deutschen Dramatikers Jakob Michael Reinhold Lenz, das bisher unbekannt oder durch Legenden, Halbwahrheiten und Goethes hartes Urteil in "Dichtung und Wahrheit" entstellt war. Kindheit im Baltikum in einem Pfarrhaus, Studienzeit in Königsberg bei Immanuel Kant, Flucht nach dem französischen Straßburg und die glückvoll-produktiven Jahre dort, Freundschaft zu Goethe; schließlich Weimar und Goethes Bruch mit Lenz; er weist ihn aus der Stadt aus. Danach sein Umherirren in der Schweiz, Ausbruch der Krankheit, Rückkehr nach Livland. Und die letzten Jahre im russischen Exil, wo Lenz zweiundvierzigjährig auf offener Straße in Moskau stirbt.
Die Einordnung des bedrückenden Künstlerschicksals in die europäische Kultur läßt das Buch zu einem Beitrag zur Sozial- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts vor allem in Deutschland und Rußland, aber auch in Frankreich und der Schweiz werden. Zugleich ist es, wie schon "Cornelia Goethe" von Sigrid Damm, wieder ein Buch auch über Johann Wolfgang Goethe: im Aufspüren der unterschiedlichen Lebens- und Schreibhaltungen beider junger Dichter, in der Darstellung ihrer spannungsreichen Beziehungen zu den gleichen Frauen, der Lenzens zu Friederike Brion, Charlotte von Stein und Goethes Schwester. Sigrid Damms Erzählstil ist geprägt von einer reizvoll-eigenartigen Verbindung von Fakten und Phantasie, von germanistischer Genauigkeit und nachvollziehbarer Sympathie. Die Wege, die sie in die Vergangenheit geht, sind auch immer Wege ins Heute. Die Nähe dieses fast vergessenen Dichters mag überraschen. Die Autorin stellt das historische Beispiel in seinem Anspruch auf freies Schöpfertum und aufrichtige, einander bereichernde menschliche Beziehungen herausfordernd unter uns.
Autorenporträt
Sigrid Damm, geb. 1940 in Gotha/Thüringen geboren, lebt als freie Schriftstellerin in Berlin und Mecklenburg. In Jena studierte sie von 1959-65 Germanistik und Geschichte. 1970 Promotion. Die Autorin ist Mitglied des P.E.N., sie erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Feuchtwanger-, Mörike- und Fontane-Preis sowie 2006 den Thüringer Literaturpreis.