Die Kenntnis von V ogelstimmen ist das Rustzeug eines jeden Vogelkundlers, der sich mit wildlebenden Vogeln befaBt. Daruber hinaus sind die LautauBerungen dankbare Forschungsobjekte fUr Wissenschaftler ganz verschiedener Gebiete; fur den Anatomen sind es die klangerzeugenden Organe und das Ohr, der Physiologe ergrundet die V organge der Schallerzeugung und Schallwahr nehmung, den Verhaltensforscher interessiert, wie Vogel auf Stimmen reagieren, und der Evolutionsforscher sucht die Rolle des V okabulars bei der Artbildung zu entschleiern. Die Aufzah lung lieBe sich fortfUhren; sie zeigt aber schon in ihrer Unvoll standigkeit, wie vielfaltig die Beruhrungspunkte der Bioakustik zu anderen Forschungszweigen sind, und nicht zuletzt darin liegt der Reiz, sich mit Tierstimmen zu befassen. In dem hier vorgeleg ten Uberblick habe ich die Bedeutung der Vogelstimmen als Verstandigungsmittel und als Evolutionsfaktor ausfUhrlicher be handelt, wei 1 besonders diese Gebiete vielversprechende Ansatz punkte fur neue Untersuchungen geliefert haben. Wahrend ich diese Zeilen schreibe, klingelt drauBen vor meinem Fenster eine Kohlmeise ihr zizibebe, ein Hausspatz schilpt vur seinem Nest unter dem Dach, und ein Amselmannchen singt leise aus dem nachsten Busch. Ihre Stimmen sind mir noch immer genauso Musik in den Ohren wie zu jener Zeit, als ich noch nichts von Klangspektrograph, Artentstehung und Verhaltensforschung wuBte. Das denen zum Trost, die urn ihren NaturgenuB fiirchten, wenn sie weiterlesen. Moggingen, Marz 1970 GERHARD THIELCKE V Inhaltsverzeichnis I. V ogelstimmen schwarz auf weiB 2. Die Schallquellen . . . . . . . 8 3. Offene F ragen der Klangerzeugung 4.
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