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Geschichten von Grenzgängern und Grenzgängen allesamt. Im Berlin der Weimarer Republik taumeln Gustav Regler und Ernst Bloch durch den Vorschein ihrer Utopien - scheinbar mit Händen zu greifen, doch Worte wiegen ihnen mehr -, und blicken zugleich in die Fratzen der alten und der heraufkommenden Zeit, Anna Seghers verbarrikadiert sich im Ost-Berlin der 70er-Jahre, während Nicolas Born sich vom Mauern der BRD ab- und dem Menschen allein zuwendet, Ernst Meister möchte in einem Staat, der wieder mit Gummiknüppeln seine Sachen zu ordnen beginnt, noch den ungeborenen Kindern in die Augen sehen…mehr

Produktbeschreibung
Geschichten von Grenzgängern und Grenzgängen allesamt. Im Berlin der Weimarer Republik taumeln Gustav Regler und Ernst Bloch durch den Vorschein ihrer Utopien - scheinbar mit Händen zu greifen, doch Worte wiegen ihnen mehr -, und blicken zugleich in die Fratzen der alten und der heraufkommenden Zeit, Anna Seghers verbarrikadiert sich im Ost-Berlin der 70er-Jahre, während Nicolas Born sich vom Mauern der BRD ab- und dem Menschen allein zuwendet, Ernst Meister möchte in einem Staat, der wieder mit Gummiknüppeln seine Sachen zu ordnen beginnt, noch den ungeborenen Kindern in die Augen sehen können, Jaro sehnt sich im Berlin der knappen Nachwende nach der Tag- und Nachtgleiche der Liebenden, statt nach der einen schnellen Liebesnacht - und vorbei -, eingeklemmt zwischen einem fallenden und einem auf dessen Trümmern trampelnden Staat, in den Ruinen Leipzigs (dystopisch gedacht möglicherweise) richten junge Aussteiger und Anarchisten einen subversiven Laden zur Aufklärung von Kindern ein, um diese aus den Zwängen des Systems zu holen, in einem abgerockten Europa mit Epizentren in den großen Städten wie in den hintersten Winkeln der Länder suchen allerlei Heranwachsende, im Gepäck wenig mehr als heißen Kopf, Herz und Hand, nach Gefährten, mit denen sie ein neues Wechselspiel zwischen Denken und Verhältnissen buchstabieren und aufbauen lernen können - Janos, Lena, Karl und Paul zum Beispiel sind ihre Namen und wieder Karl und Paul, Wiedergänger wie die Geschicht(en). Geschichten davon, wie der Mensch das Gefüge von "oben" und "unten" ins Werk gesetzt hat: das von Bevormundung und Duckmäusertum, das ihm wie eine zweite Haut anhängt -, und was es heißt zu brennen: für die Sache des aufrechten Gangs und des "Keine Macht für niemand".
Autorenporträt
Bernd Marcel Gonner, geboren 1966, Luxemburger von Vaterseite, Böhme von Mutterseite, Alma mater: Uni Bamberg, war in den Asphaltstädten zuhaus und ist inzwischen weit weg von allem angekommen. Er arbeitet in einem unsortierten Mix von Lebendigkeit als freier Schriftsteller (Lyrik, Prosa, Theater, Kinderliteratur), Landschaftspfleger auf eigenem kleinen Hof sowie freiberuflich als DaFler. Vom Denken und Haltung her ist er anarchistisch und kollaborativ: Der Mensch will bei der Hand genommen werden und kann zugleich gut alleine auf seinen zwei Beinen stehen. Vielfältige Zusammenarbeit mit den Komponisten Bernhard Ruchti und Michael Maria Ziffels. Für seine Arbeiten wurde er bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem 2. Preis des Lyrikpreises Feldkirch (ex aequo mit Johannes Tröndle), dem 2. Preis des Concours littéraire national (Luxembourg) sowie dem Hörspielpreis des staatlichen sozio-kulturellen Radiosenders 100,7 des Großherzogtums Luxemburg, 2019 mit dem 2. Preis des 6. Bonner Literaturpreises der Autorengruppe Dichtungsring und 2020 mit dem Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks.