Die Frage, was die Gesellschaft in ihrem Innersten zusammenhält, scheint auf besonders empfindsame Weise den Nerv der Gegenwart zu treffen. Das gilt offenbar umso mehr für all jene gesellschaftstheoretischen Beschreibungen, die im Modus des Krisenhaften ebenso Kritik am Verlust von Solidarischem üben wie sie an eine Rekonstruktion derselben jenseits alter Formen appellieren, um daran einen epochalen Wandel beispielloser Art zu diagnostizieren. Die vorliegende Untersuchung bricht mit einem derartigen Verständnis und geht davon aus, dass die Frage nach dem Zusammenhalt der Gesellschaft selbst eine ganz spezifisch moderne Beschreibungspraxis darstellt. Anhand einer sozialtheoretischen Aufarbeitung von klassischen Ansätzen einerseits und soziologischen Positionen der Gegenwart andererseits versucht die Studie zu zeigen, dass das, was bislang Lösung war, nun zum eigentlichen Problem geworden ist.
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