Volker musiziert, Brünhild leidet und Hagen von Tronje ist nicht zu trauen. Mit drei Figuren des Nibelungenliedes treibt der Autor Werner Streletz ein vertrackt-tragisches Spiel. Es geht um Psycho-Ticks, das große Geld und die Altlast der dunkel-dräuenden Mär aus dem Mittelalter. Zu erleben ist, wie das Unheil, das schon die Nibelungen ins Verderben zog, bis heute wirksam sein kann. Zum Schluss singt nur noch Spielmann Volker sein Lied.Werner Streletz erkundet für sein Theaterstück den alten Mythos neu: modern und überraschend - eine Annäherung zwischen Respekt und spielerischer Laune. Ein anschauliches Feature - dem Theatertext vorangestellt - erzählt davon, wie der Autor in provenzalischer Einsamkeit die archaischen und höfischen Bilder des Nibelungenliedes für sich wiederentdeckt hat.Das ausführliche Nachwort von Ralph Köhnen als verbindende Schlussklammer spürt der Frage nach, auf welche Weise sich der historische Nibelungen-Stoff im aktuellen Theaterstück von Werner Streletzspiegelt.